01.03.2012, 12:02 Uhr

Erneuerbare schlagen Atomkraftwerke – das Märchen von der Stromknappheit

Münster – Der Anteil der erneuerbaren Energien an der Stromerzeugung steigt in Deutschland weiter an. In den ersten beiden Monaten des Jahres 2012 haben Wind- und Solaranlagen bereits 13,2 Mrd. kWh Strom (Jan. – Feb. 2011: 9,3 Mrd. kWh) produziert. Das sind 42 Prozent mehr als vor einem Jahr. Das geht aus einer IWR-Auswertung von Daten der Strombörse EEX in Leipzig hervor.

"Wind- und Solaranlagen haben damit mehr Strom produziert, als alle acht abgeschalteten Atomkraftwerke in Deutschland theoretisch in diesem Zeitraum hätten erzeugen können", so IWR-Direktor Dr. Norbert Allnoch. Von einer angeblichen Stromknappheit, über die besonders im Zusammenhang mit der Inanspruchnahme der Kaltreserve diskutiert wurde, könne keine Rede sein, so Allnoch weiter. Die Bundesnetzagentur geht vielmehr davon aus, dass das Anzapfen dieser Reserven Anfang Februar von den Stromhändlern verursacht wurde. Erhebliche Unterdeckungen im Stromnetz von mehreren tausend Megawatt wurden mit angeblichen "Lastprognosefehlern" erklärt, die dann ausgeglichen werden mussten. Allnoch: „Es ist schon sehr erstaunlich, dass eine genauere Leistungsprognose für die Einspeisung von Wind- und Solarstrom möglich war als für Strom aus konventionellen Kraftwerken“.

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