Manz mit Zahlen: Solarbranche investiert nicht
Reutlingen – Die Manz AG hat in den ersten neun Monaten 2012 Umsatzerlöse in Höhe von 147,7 Mio. Euro nach 192,0 Mio. Euro im Vorjahreszeitraum erzielt. Dies entspricht einem Rückgang um 23,1 Prozent. Die Gesamtleistung verringerte sich in den ersten drei Quartalen um 28 Prozent auf 157,0 Mio. Euro (Q1-3 2011: 218,0 Mio. Euro). Für den Maschinenbauer mit den drei strategischen Geschäftsbereiche Display, Solar und Battery waren insbesondere der niedrige Auftragseingang im Vorquartal sowie nahezu vollständig ausbleibende Neuinvestitionen von Unternehmen aus der Solarbranche die Ursache für rückläufige Umsatz- und Ergebnisbeiträge im dritten Quartal 2012. Entgegen diesem Trend entwickelte sich das Rohergebnis aufgrund der positiven Entwicklung in den Bereichen Display und Battery in den ersten neun Monaten 2012. Die Manz AG konnte dieses um 11,3 Prozent auf 91,0 Mio. Euro steigern (Vorjahr: 81,7 Mio. Euro). Aufgrund der beschriebenen eingetrübten Marktbedingungen verzeichnete das Unternehmen nach den ersten neun Monaten 2012 ein negatives Ergebnis vor Steuern und Zinsen (EBIT) von -3,5 Mio. Euro (Vorjahr: +3,8 Mio. Euro). Aus dem negativen EBIT resultierte nach Berücksichtigung des Finanzergebnisses in Höhe von -1,1 Mio. Euro (Vorjahr: -0,5 Mio. Euro) ein Vorsteuerergebnis (EBT) von rund -4,6 Mio. Euro nach 3,2 Mio. Euro im Vergleichszeitraum des Vorjahres.
Battery: deutliche Umsatzsteigerung in Q4 erwartet
Zu den aktuellen Ergebnissen führt Dieter Manz, Vorstandsvorsitzender der Manz AG, weiter aus: "Wir haben unser Unternehmen in den vergangenen Jahren erfolgreich vom Automatisierungsspezialisten zum Anbieter integrierter Produktionslösungen weiterentwickelt. Mit den strategischen Geschäftsbereichen Display und Battery haben wir unser Geschäftsmodell erfolgreich diversifiziert. Durch die positive Auftragslage in diesen beiden Geschäftsbereichen konnten wir die Umsatz- und Ertragsausfälle im Geschäftsbereich Solar teilweise kompensieren. Sehr positiv hat sich dabei das Segment Display mit einer Umsatzsteigerung von rund 21% gegenüber dem Vorjahr entwickelt. Rückenwind für 2013 verleiht uns der Anfang November gewonnene Großauftrag im Geschäftsbereich Display im Volumen von rund 20,8 Mio. Euro. Auch der Bereich Battery entwickelt sich weiterhin positiv, so dass wir durch laufende Aufträge im vierten Quartal ebenfalls eine deutliche Umsatzsteigerung gegenüber dem Vorjahr erwarten."
Solarumsatz bricht weg
Mit 94,0 Mio. Euro (Vorjahr: 77,7 Mio. Euro) und einem Umsatzanteil von 63,6 Prozent war der Geschäftsbereich Display wesentlicher Umsatztreiber im Berichtszeitraum. Dabei konnten freie Produktionskapazitäten aus dem Bereich Solar zur Auftragsrealisierung genutzt und somit die Kapazitätsauslastung optimiert werden. Im Geschäftsbereich Solar verzeichnete die Manz AG einen deutlichen Umsatzrückgang auf 14,9 Mio. Euro (Vorjahr: 57,9 Mio. Euro) gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Mit 6,2 Mio. Euro liegen die Umsatzerlöse für Produktionsanlagen für Lithium-Ionen-Batterien im Geschäftsbereich Battery noch etwa auf Vorjahresniveau (Vorjahr: 6,4 Mio. Euro). Gleichzeitig erhöhte sich der Anteil am Gesamtumsatz auf 4,2 Prozent nach 3,6 Prozent im Vorjahr.
Noch keine genaue Prognose
Die bereits zum ersten Halbjahr 2012 gedämpften Erwartungen für das Gesamtjahr sieht Dieter Manz bestätigt, blickt jedoch zuversichtlich in das kommende Geschäftsjahr: "Aufgrund der schwachen Umsatz- und Ertragsentwicklung im dritten Quartal rechnen wir für das Gesamtjahr derzeit nicht mehr damit, dass wir die ursprünglich gesetzten Umsatzziele auf Höhe des Vorjahresniveaus erreichen werden. Eine genaue Umsatz- und Ergebnisprognose für das Gesamtjahr ist angesichts derzeit stattfindender Verhandlungen über einen weiteren zweistelligen Millionenauftrag im Geschäftsbereich Display erst in den kommenden Wochen möglich. Ungeachtet dessen sind wir dank unserer guten Positionierung in den Geschäftsbereichen Display, Solar und Battery zuversichtlich, bei zunehmender Investitionsbereitschaft im kommenden Jahr den Umsatz und Ertrag wieder in allen Geschäftsbereichen steigern zu können."
© IWR, 2012