22.03.2013, 11:06 Uhr

Deutsche Bahn: Befreiung von EEG-Umlage spart Millionen - Gewinn steigt auf Rekordniveau

Münster – Die Gewinne der Deutschen Bahn sind auf ein neues Rekordniveau gestiegen. Das bereinigte operative Ergebnis (EBIT bereinigt) erhöhte sich im Jahr 2012 um 399 Mio. Euro (+17,3 Prozent) auf 2,7 Mrd. Euro und damit auf einen Rekordwert. Das Jahresergebnis konnte um rund 11 Prozent auf 1,48 Mrd. Euro (Vorjahr: 1,33 Mrd. Euro) verbessert werden. Der Umsatz kletterte gegenüber dem Vorjahr um 1,4 Mrd. Euro (+3,7 Prozent) auf 39,3 Mrd. Euro. DB-Vorstandsvorsitzender Dr. Rüdiger Grube sagte bei der Vorstellung des Geschäftsberichtes 2012 in Berlin: "Mehr Umsatz, mehr Gewinn, mehr Investitionen und vor allem ein neuer Fahrgastrekord in unseren Zügen: All diese Zahlen zeigen, dass wir mit unserer neuen Strategie DB2020 auf einem richtigen und erfolgreichen Weg sind."

Trotz Rekord-Gewinne in Milliardenhöhe: Befreiung von EEG-Umlage

Ungeachtet der hohen Gewinne, die die Bahn erzielen konnte, ist das Unternehmen wegen des enormen Stromverbrauchs von der Pflicht zur Zahlung der Umlage nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) befreit. Diese Vergünstigungen stehen jedoch in der Kritik und die Bundesregierung hat in den Vorschlägen zur Reform des EEG bereits auf die Sonderregelungen für die Deutsche Bahn und andere schienengebundene Verkehrsbetriebe verzichtet. Nach Berechnungen des Verbandes Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) beläuft sich die Entlastung bei den Schienenbahnen insgesamt auf eine Summe von jährlich 230 Mio. Euro. Diese für die gesamte Schienenverkehrsbranche ermittelte Summe beträgt damit weniger als 10 Prozent des bereinigten EBITs der Deutschen Bahn AG im Jahr 2012.

Verbände schüren Verbraucher-Ängste und drohen mit höheren Fahrpreisen & Dieselloks

Um zu vermeiden, dass die Förderung und Privilegien bei der EEG-Umlage wegfallen, bauen die Bahn- und Verkehrs-Verbände eine Drohkulisse mit steigenden Fahrpreisen und einer Umstellung auf klimaschädliche Dieselloks auf. VDV-Präsident Jürgen Fenske erklärte, dass bei einem Wegfall der Ermäßigung der EEG-Umlage für Schienenbahnen die Nahverkehrstickets deutlich teurer werden. Nach VDV-Berechnungen hätte dies zusätzliche Ticketpreissteigerungen von mindestens drei Prozent zur Folge. Der Geschäftsführer des Netzwerkes Europäischer Eisenbahnen, Alexander Kirfel, hat gegenüber der Berliner Zeitung bestätigt, dass aus den genannten Gründen in vielen Bahnunternehmen eine Rückkehr zur Diesellok in Erwägung gezogen werde.

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