16.04.2013, 08:11 Uhr

Umspann-Plattform für Trianel Windpark Borkum fertig

Hamburg/Aachen - Die Installationsarbeiten für die parkinterne Umspannplattform für den Trianel Offshore-Windpark Borkum sind erfolgreich abgeschlossen worden. Im Baufeld, 45 Kilometer vor der Borkumer Küste, hat das Schwerlastschiff Oleg Strashnov in einer 2-tägigen Mission die rund 2.400 Tonnen schwere Plattform auf die Unterkonstruktion (Jacket) gehoben. Anschließend wurden Umspannplattform und Jacket verschweißt. "Mit der Umspannplattform haben wir nicht nur die "Steckdose" für den Windpark installiert, sondern auch die Voraussetzung für die nächste Bauetappe geschaffen", so Klaus Horstick, Geschäftsführer der Trianel Windkraftwerk Borkum GmbH & Co. KG, über den erreichten Projektstand. "In den kommenden Monaten werden wir die Windkraftanlagen errichten."

Strom auf eine höhere Spannungsebene wandeln

Gestartet war das rund 180 Meter lange Errichterschiff Oleg Strashnov des niederländischen Unternehmens Seaway Heavy Lifting (SHL) im niederländischen Eemshaven. Die Plattform wurde mit dem an Bord befindlichen 5.000-Tonnen-Kram auf rund 20 Meter über dem Meeresspiegel gehoben und anschließend mit der Unterkonstruktion verschweißt. Auf zwei Decks beherbergt die haushohe Umspannplattform die Transformatoren zur Umspannung des in den Windkraftanlagen erzeugten Stroms sowie Anlagen für die Eigenstromversorgung. Mit zwei Großtransformatoren wird der in den Windkraftanlagen produzierte Strom von der 33-kV-Spannungsebene auf die zur Übertragung an Land benötigte Spannung von 155 kV umgewandelt.

Dieselgenerator sorgt übergangsweise für Korrosionsschutz

Im Mai soll die Errichtung der Areva-M5000-Windkraftanlagen mit einer Leistung von jeweils fünf Megawatt beginnen. Bei der Installation der Windturbinen wird das knapp 140 Meter lange Errichterschiff Adventure der britischen Firma MPI Offshore rund ein halbes Jahr zum Einsatz kommen. Die Netzanbindung durch TenneT ist für das 3. Quartal 2013 geplant. Bis dahin werden die Windkraftanlagen des Windparks durch zwei Dieselgeneratoren (Netzersatzanlagen) mit einer Leistung von jeweils 2,4 Megawatt mit Strom versorgt. Dies ist erforderlich, um die Technik der Windkraftanlagen vor der korrosiven Seeatmosphäre zu schützen. Gondel und Nabe werden durch ein Überdrucksystem vor der Außenluft geschützt. "Ohne eine Stromversorgung könnten die Anlagen Schäden nehmen", erläutert Horstick, "ein elektrisch betriebenes Luftaufbereitungssystem verhindert die Korrosion."

Verschobene Netzanbindung durch TenneT kostet Millionen

Ursprünglich war die Inbetriebnahme des Offshore-Windparks zum Jahreswechsel 2012/2013 geplant. Der neue Fertigstellungstermin ist für das 4. Quartal 2013 vorgesehen. Zentraler Hintergrund der Verzögerungen ist, das der für die Stromanbindung verantwortliche Netzbetreiber TenneT das Datum des Netzanschlusses mehrfach verschoben hat. In der Folge musste auch der Bauzeitplan gestreckt werden. Den am Windpark beteiligten 33 Stadtwerken und Trianel sind dadurch bislang Mehrkosten im hohen zweistelligen Millionenbereich entstanden. Horstick: "Trotz des Gegenwindes werden wir den Windpark gemeinsam mit unseren Gesellschaft unbeirrt weiterbauen und fertig stellen."

Offshore-Windpark "Riffgat" bekommt Umspannwerk


© IWR, 2013