14.11.2013, 10:30 Uhr

Nordex knackt Umsatzmilliarde in drei Quartalen - Ergebnisprognose bestätigt

Hamburg – Der Windenergieanlagen-Hersteller Nordex hat erstmals in seiner Firmengeschichte bereits in den ersten neun Monaten eines Geschäftsjahres mehr als eine Milliarde Euro Umsatz erzielt. Das Unternehmen aus Hamburg arbeitete dabei profitabel und geht davon aus, die Ergebnisprognose für das Gesamtjahr zu erreichen. Beim Auftragseingang wurde das Jahresziel sogar angehoben.

An der Börse kann Nordex mit den aktuellen Quartalszahlen punkten. Das Wertpapier legt um sechs Prozent auf 12,34 Euro zu (Stand 10:17 Uhr) und baut damit die Gewinne von Mittwoch weiter aus. Die Aktie war zu Wochenbeginn unter Druck geraten, nachdem die Pläne der großen Kolation bekannt wurden, dass in Deutschland die Einspeisetarife für Windenergie an Land gekappt werden sollen. Dabei ist der global agierende Hersteller nicht übermäßig vom Neugeschäft in Deutschland abhängig. Der Exportanteil bei Nordex beträgt derzeit 81 Prozent (9M 2012: 72 Prozent).

Umsatz klettert um fast die Hälfte

In ersten drei Quartalen des laufenden Geschäftsjahres hat die Nordex-Gruppe ihren Umsatz um 47 Prozent auf 1,051 Mrd. Euro erhöht (9M 2012: 716 Mio. Euro). Für diese positive Entwicklung zeichnet nach Angaben des Herstellers das Geschäft in der Stammregion EMEA (Europa plus Südafrika) verantwortlich. Hier hat Nordex 91 Prozent seiner Umsätze erzielt. In den Regionen Amerika und Asien lag der Geschäftsanteil bei sechs beziehungsweise drei Prozent.

Nordex erzielt Konzernüberschuss

Basis sei die deutlich gestiegene Produktions- und Errichtungsleistung gewesen, so Nordex. Die Produktion erhöhte sich um 64 Prozent auf 1.002 Megawatt (MW), das Volumen der Neuinstallationen stieg um 61 Prozent auf 924 MW. Die Personalaufwendungen seien nur unterdurchschnittlich gestiegen, was Nordex als Beleg für Effizienzgewinne im Rahmen der Neuausrichtung des Unternehmens hervorhebt. Zusammen mit der Abwicklung profitablerer Projekte hat Nordex seinen operativen Gewinn verbessert. Der Rohertrag stieg zum 30.9.2013 um rund 39 Prozent auf 241,7 Mio. Euro und das Ergebnis vor Zinsen und Steuern auf 31 Mio. Euro (9M 2012: 2,3 Mio. Euro). Unter dem Strich betrug der Konzernüberschuss 5,3 Mio. Euro (9M 2012: –15,6 Mio. Euro). Allerdings ist der Cashflow auf -130,6 Mio. Euro weiter ins Minus gerutscht (9M 2012: -92,9 Mio. Euro). Die liquiden Mittel belaufen sich zum 30.9.2013 auf 138,6 Mio. Euro (30.9.2012: 274,8 Mio. Euro)

Neugeschäft brummt

Auch das Neugeschäft entwickelte sich weiterhin aussichtsreich. Der festfinanzierte Auftragseingang stieg um 85 Prozent auf 1,186 Mrd. Euro (9M 2012: 640 Mio. Eruo). Mit 79 Prozent stammte der größte Teil der Projekte aus der Region EMEA, wobei die Bedeutung des außereuropäischen Auslands wieder leicht stieg. Aufträge aus Amerika machten einen Anteil von zwölf Prozent aus, der aus Asien neun Prozent. Insgesamt betrug der Bestand an festen Aufträgen zum 30.9.2013 1,292 Mrd. Euro (31.12.2012: 1,049 Mrd. Euro).

CEO Zeschky bestätigt Jahresziele - höherer Auftragseingang erwartet

„Mit dem Geschäftsverlauf in 2013 sind wir sehr zufrieden und halten an unseren – bereits im Sommer erhöhten - Zielen für das laufende Geschäftsjahr fest. Für den Auftragseingang ist unsere Zuversicht nochmals gewachsen, so dass wir jetzt ein höheres Niveau von 1,4 bis 1,5 Mrd. Euro ansetzen. Gleichzeitig bestätigen wir die Erwartung, unser mittelfristiges Ziel bereits im Jahr 2015 zu erzielen“, so Dr. Jürgen Zeschky, Vorstandsvorsitzender der Nordex SE. Für das Geschäftsjahr 2013 hatte der Vorstand einen Umsatz von 1,3 bis 1,4 Mrd. Euro und eine EBIT-Marge von 2,5 bis 3,5 Prozent in Aussicht gestellt. Bis 2015 soll der Umsatz dann auf mindestens 1,5 Mrd. Euro und die Marge auf 5 Prozent steigen.

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