Kalifornische Dürre nimmt dramatische Formen an – Obama kündigt Hilfe an
Münster – Der US-Bundesstaat Kalifornien wird von der schlimmsten Dürre heimgesucht. Erstmals in der über 50 jährigen Geschichte kann das State Water Project wegen der anhaltenden Trockenheit in diesem Jahr kein Wasser liefern. Jetzt hat US-Präsident Obama das Dürregebiet besucht, Hilfe angekündigt und gleichzeitig eine neue Debatte über den Klimawandel entfacht.
Kalifornien ist der bevölkerungsreichste Bundesstaat der USA und liefert über 50 Prozent der amerikanischen Obst- und Gemüsebedarfs. Seit drei Jahren schon sind die Niederschläge im Winter viel zu gering. Aber in diesem Jahr ist es besonders schlimm. Leere Wasserspeicher, kaum Schnee in den Bergen und der akute Regenmangel lassen nichts Gutes für den kommenden, trockenen Sommer erwarten.
Nur 12 Prozent Schneebedeckung und fast leere Wasserspeicher
Nur ein Bruchteil des üblichen und notwendigen Schnees ist bisher in der Sierra Nevada gefallen, die Schneebedeckung erreicht gerade einmal 12 Prozent dessen, was im Durchschnitt zu erwarten ist (IWR Online berichtete). Regen und das Schmelzwasser füllen normalerweise die Wasserspeicher in Kalifornien auf. Aber die Wasserreservoirs weisen bereits einen bedrohlich niedrigen Stand auf. Laut der California Costal Commission werden mit Stand vom 09.02.2014 die folgenden Pegelstände großer Wasserspeicher bekannt gegeben: Don Pedro 52%, Exchequer 21%, Folsom Lake 22 %, Lake Oroville 37%, Millerton Lake 36%, New Melones 43%, Pine Flat 18%, San Luis 30%, Shasta 37% und Trinity Lake 47%. Das Problem: ohne aufgefüllte Wasserspeicher reicht das Wasser nicht über den trockenen Sommer hinweg. Der kalifornische Gouverneur Brown hatte für Kalifornien bereits im Januar 2014 den Ausnahmezustand ausgerufen, im letzten Dezember wurde eine Dürre-Task-Force eingerichtet.
Obama will eine Milliarde-Dollar-Fonds einrichten – Politik zerstritten
Nach einem Bericht der New York Times hat US-Präsident Obama dem US-Bundesstaat Kalifornien zunächst 183 Millionen US-Dollar aus Bundesmitteln zugesagt. Obama sagte der Region seine weitere Unterstützung zu, kritisierte aber auch die komplizierte Wasserpolitik mit ausufernden juristischen Streitigkeiten. Obama sprach aber auch den Klimawandel an. Der US-Präsident will den Kongress um ein 1-Milliarde-Dollar Klimafolgen-Programm ersuchen. Damit sollen Forschung und vorbereitende Maßnahmen bezüglich Investitionen in Infrastruktur zum Schutz vor den Folgen des Klimawandels finanziert werden. Die Republikaner sind nicht begeistert. Sie halten den Klimawandel schlicht für Unsinn. Sie wollen Investitionen in Wasserinfrastruktur-Projekte, um Wasser aus anderen Regionen in die trockenen Gebiete zu transportieren. Ihre Antwort auf das angekündigte 1 Mrd. Dollar Programm von Obama ist einfach und simpel: „Wir wollen Wasser, keine Wohlfahrt“, wird der Republikaner Nunes in der New York Times zitiert. Treffender kann man die Konfliktlinie kaum auf den Punkt bringen.
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