16.09.2014, 16:02 Uhr

Studie: Weltweites Interesse an Biomethan steigt

Leipzig - Noch steckt der länderübergreifende Biomethanmarkt nach einer neuen Studie in den Kinderschuhen. Gleichwohl steigt das Interesse am Einsatz von Biomethan. Wissenschaftler benennen Hürden, die es noch zu überwinden gilt.

Das Deutsche Biomasseforschungszentrum (DBFZ), das Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ) sowie Bereiche der Internationalen Energie-Agentur (IEA) haben eine internationale Studie zum Biomethanmarkt veröffentlicht. Untersucht wurde die Marktentwicklung in den Mitgliedsstaaten der IEA.

Biomethan als Alternative zu Erdgas

Wie das DBFZ mitteilt, nimmt der fossile Energieträger Erdgas in den meisten IEA-Mitgliedsstaaten noch immer eine wichtige und teils zunehmende Rolle innerhalb der nationalen Energieversorgung ein. Dies liege nicht zuletzt an der gut entwickelten Infrastruktur von Gasnetzen, Tankstellen und verschiedenen Transportwegen mittels Tanklastwagen oder Schiffen. Dennoch haben verschiedene Länder vor allem aufgrund der geringeren Treibhausgasemissionen, der Energiesicherheit und des Schutzes der endlichen Ressourcen Förderprogramme für Biomethan eingeführt. Die nun veröffentlichte Studie "Biomethane – status and factors affecting market development and trade" gibt einen Überblick rund um das Thema Biomethan in verschiedenen IEA-Mitgliedsländern.

Bislang etwa 280 Biogasaufbereitungsanlagen in Betrieb

Sofern die Zusammensetzung des Biomethans im Einklang mit den verschiedenen Erdgasqualitätsstufen im Markt steht, könne es als vollständiger Ersatz für Erdgas dienen und auch wie Erdgas transportiert und gespeichert werden. Die Studie konstatiert bereits ein länderübergreifend steigendes Interesse an Biomethan. Dem Bericht zufolge sind bereits rund 280 Biogasaufbereitungsanlagen in verschiedenen Ländern mit einer Produktionskapazität von rund 100.000 Nm³/h Biomethan in Betrieb.

Länderübergreifende Rahmenbedingungen sind erforderlich

Ein länderübergreifender Biomethanmarkt steht laut Studie jedoch noch am Anfang. Zwar wurden in den untersuchten Ländern bereits verschiedene Strategien, Investitionsprogramme, Förderprogramme und Nutzungskonzepte übernommen. Aufgrund der komplexen Lieferkette existieren jedoch verschiedene ökologische, wirtschaftliche, administrative und politische Hürden für eine Markteinführung von Biomethan. Die Forscher nennen technische Standards, die Formulierung von Nachhaltigkeitsanforderungen sowie die politische und finanzielle Unterstützung als wichtigste Voraussetzungen für die Entwicklung eines internationalen Biomethanhandels.

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