06.10.2014, 09:05 Uhr

IEA: Sonne kann bis 2050 wichtigste Stromquelle werden

Paris – Die Internationale Energieagentur (IEA) hat im Rahmen von zwei aktuellen Untersuchungen herausgestellt, dass die Sonne bis zum Jahr 2050 zur weltweit wichtigsten Stromquelle werden kann. Photovoltaik-Systeme und solarthermische Kraftwerke können demnach zusammen auf einen Anteil von bis zu 27 Prozent kommen.

Dies geht aus zwei Untersuchungen der IEA hervor,den sogenannten „Technology Roadmaps. Danach soll die Photovoltaik in einem IEA-Szenario bis 2050 weltweit einen Anteil an der Stromerzeugung von 16 Prozent erreichen können und die solarthermischen Kraftwerke von elf Prozent.

Kostenreduktionen in der Photovoltaik enorm

Wie es in der Mitteilung der IEA heißt, würde die Nutzung der Solarenergie so CO2-Emissionen in Höhe von jährlich sechs Milliarden Tonnen einsparen. Das wären mehr als die aktuellen energiebedingten CO2-Emissionen der gesamten USA. IEA-Direktorin Maria van der Hoeven erklärte, dass die rapide Kostendegression bei den Photovoltaik-Modulen und –Systemen der vergangenen Jahre neue Perspektiven für den Einsatz von Solarenergie als Hauptstromquelle in den kommenden Jahren und Jahrzehnten eröffnet habe. Die Kapitalkosten weiter zu senken sei wichtig, um die Vision der beiden Roadmaps zu erreichen, so van der Hoeven.

Appell an die Politik für sichere Rahmenbedingungen

Die IEA-Direktorin weist ausdrücklich darauf hin, dass die Roadmaps keine Prognosen seien. Vielmehr legen die Berichte dar, welche technischen Verbesserungen und politischen Rahmenbedingungen notwendig seien, um die Visionen erreichbar zu machen. Eine zentrale Botschaft sei, dass klare und verlässliche Rahmenbedingungen der politisch Verantwortlichen absolut notwendig seien. Derartige Bedingungen reduzierten die Risiken für Investoren. Im Falle einer unsicheren Stop-and-Go-Politik sinke die Investitionsbereitschaft der Investoren und wichtige Projekte würden auf Strecke bleiben.

Solarthermische Kraftwerke ab 2030 auf dem Vormarsch

Wie die Roadmaps darlegen, entwickelt sich die Photovoltaik mit einer weltweit installierten Leistung von etwa 137.000 MW Ende 2013 sowie 100 MW, die täglich hinzukommen, deutlich schneller als die solartehrmischen Kraftwerke. Bis 2030 werde das Wachstum laut Bericht weiterhin von der Photovoltaik angetrieben. Das Bild könnte sich aber danach ändern. Möglicherweise könnten dann die solarthermischen Kraftwerke ihre Vorteile wie die zeitversetzte Stromproduktion z.B. in den Abendstunden ausspielen.

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