08.10.2014, 10:35 Uhr

Unrentabel: Wasserkraft-Versorger Verbund verkauft französische Gaskraftwerke

Wien - Der österreichische Versorger Verbund verkauft zwei französische Gaskraftwerke an einen Finanzinvestor. Die Verträge sind noch nicht unterzeichnet, die Transaktion soll aber bis Ende des Jahres abgeschlossen sein. Weil sich die thermischen Kraftwerke nicht mehr lohnen, will sich der Stromerzeuger auf erneuerbare Energien konzentrieren.

Durch den Verkauf der zwei Kraftwerke will sich Verbund nocht stärker auf sein Kerngeschäft konzentrieren, der Energieerzeugung aus erneuerbaren Energien. Verbund ist besonders stark in der Stromerzeugung aus Wasserkraft engagiert. Das Geschäft mit den Gaskraftwerken war für Verbund ein großer Verlust.

Investmentfirma kauft die Kraftwerke

Verbund, Österreichs führendes Stromunternehmen und KKR, eine weltweit führende Investmentfirma, haben eine Einigung über den Verkauf der französischen Gas-Kombikraftwerke Pont-Sur-Sambre und Toul erzielt. Die Verträge sollen in den kommenden Tagen unterzeichnet werden. Der Verkaufspreis entspricht dabei dem Niveau des aktuellen Buchwerts der Kraftwerke. Der Abschluss der Transaktion ist Ende 2014 geplant und bedarf unter anderem noch kartellrechtlicher und sonstiger regulatorischer Freigaben.

Erneuerbare Energien als Kerngeschäft weiter ausgebaut

Der Verkauf der französischen Gas-Kombikraftwerke, die seit Ende 2013 offiziell zum Verkauf bestimmt waren, stellt für Verbund nach eigenen Angaben einen wesentlichen Meilenstein in der Optimierung des gesamten thermischen Kraftwerksportfolios dar. Mit dieser Transaktion stärkt Verbund das Kerngeschäft sowie die Position als erneuerbarer Stromerzeuger in Europa und beendet sein Engagement im französischen Strommarkt.

Sinkende Strompreise: Gaskraftwerke lohnen sich derzeit nicht

Verbund kaufte die Kraftwerke im Jahr 2006 für 650 Mio. Euro. Gute Geschäfte blieben aufgrund sinkender Großhandelspreise für Strom und teurer Einkaufspreise für Gas aus. Der Wert der Kraftwerke wurde deshalb in mehreren Schritten auf heute 150 Mio. Euro abgeschrieben. Durch den Abschluss der Transaktion wird es ab dem Geschäftsjahr 2015 keine negativen Ergebnisbeiträge im Zusammenhang mit den beiden veräußerten französischen Gas-Kombikraftwerken mehr geben. Die Aktie konnte im Handel am Dienstag um 2,6 Prozent auf 15,57 Euro zulegen.

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