27.10.2014, 11:28 Uhr

Gauck überreicht DBU-Umweltpreis: "Können viele Dinge anders machen"

Kassel - Bundespräsident Joachim Gauck hat den Deutschen Umweltpreises der DBU überreicht. Aus seinen Händen nahmen der Energieeffizienzexperte Prof. Peter Hennicke (72) und der Wissenschaftler und Gründer der Firma Unisensor, Prof. Gunther Krieg (72) den mit 500.000 Euro höchstdotierten unabhängigen Umweltpreis Europas in Empfang.

Zudem erhielt Hubert Weinzierl (78) für sein lebenslanges Naturschutz-Engagement den bisher nur dreimal von der DBU zusätzlich vergebenen Ehrenpreis. Gauck: „Alle drei Preisträger zeigen uns: Wir können viele Dinge anders machen, wo vermeintlich eherne Sachzwänge walten. Wir haben Handlungsoptionen: politisch, wirtschaftlich, gesellschaftlich, technologisch. Wir können Entwicklungen beeinflussen.“

Gauck: Preisträger haben andere Menschen mit Beharrlichkeit, Ideenreichtum und Weitblick ermutigt

Vor rund 1.200 Festgästen betonte Gauck mit Blick auf die Preisträger, Hennicke habe mit seinen Konzepten für eine ressourcen- und energiesparende Art des Wirtschaftens gezeigt, dass man aus viel weniger viel mehr machen könne. Kriegs Sensoren machten Schadstoffe sichtbar und gäben das nötige Wissen, um Umweltschäden zu vermeiden und wertvolle Ressourcen wiederzuverwenden. Weinzierl habe die Menschen zum Nachdenken gebracht und sich damit großen Respekt erworben. Gauck: „Und eben diesen Respekt möchte ich Ihnen heute ganz persönlich übermitteln und ganz deutlich und im Namen unseres Landes zum Ausdruck bringen.“ Das Staatsoberhaupt an die Adresse des geehrten Trios: „Ich freue mich, unter Menschen zu sein, deren Beharrlichkeit, deren Ideenreichtum und deren Weitblick andere Menschen ermutigt.“

Deutschlands Mitverantwortung beim internationalen Klimaschutz

Konkret wurde Gauck in seiner Rede beim Thema Klimaschutz. Eine entscheidende Frage werde sein, ob klimaschädliche Emissionen endlich überall einen Preis bekämen, damit sich umweltschonende Produktionsweisen, innovative Technologien und sparsame Produkte auch lohnten. Weltweit werde an solchen Preissystemen für Kohlendioxid gearbeitet, und einige Länder hätten sie schon, so Gauck. Aber auch Europa müsse weiter daran arbeiten, einen funktionierenden Emissionshandel aufzubauen. Gauck unterstrich zudem die Mitverantwortung Deutschlands für eine globale Klimaschutzpolitik. Deutschland trage im Rahmen der G7-Präsidentschaft im nächsten Jahr Mitverantwortung, die globale Klimaschutzpolitik voranzubringen. Und Ende des nächsten Jahres solle beim Weltklimagipfel der Vereinten Nationen in Paris ein wirksames globales Abkommen stehen. Das könne, so Gauck, eine „Wegscheide“ sein. Gauck: „Und ich wäre froh, nicht im Konjunktiv sprechen zu müssen.“

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