Photovoltaik-Zubau steuert in Deutschland auf Null zu

Münster - In Deutschland beschleunigt sich der Rückgang beim Photovoltaik-Zubau. Im Oktober 2014 ist erneut ein neuer Jahrestiefststand erreicht worden. Das Ausbauziel der Bundesregierung wird deutlich verfehlt.

Der Zubau an Photovoltaik-Leistung in Deutschland geht immer weiter zurück. Die Bundesnetzagentur meldet für Oktober 2014 neue Photovoltaik(PV)-Anlagen mit einer Leistung von nur noch 75,4 Megawatt (MW) (September 2014: 110 Megawatt, August 2014: 140 MW). Die Solar-Einspeisevergütung sinkt zudem um weitere 0,25 Prozent.

PV-Zubau tendiert zukünftig in Richtung Null

In den ersten zehn Monaten des Jahres 2014 wurden in Deutschland bisher neue PV-Anlagen mit einer Leistung von rd. 1.685 MW installiert. Damit wird klar, dass der Ausbau im Jahr 2014 die Marke von 2.000 MW wohl nicht erreichen wird. Der jährliche Zielkorridor für den Brutto-Zubau von Solaranlagen in Höhe von 2.400 bis 2.600 MW pro Jahr wird signifikant verfehlt. Auch die Aussichten für das Jahr 2015 sind düster. Das auf einem rollierenden Zubau basierende Vergütungssystem ist trügerisch und verfälscht das Bild über die tatsächliche und zukünftige Lage. Der aktuelle Monats-Zubauwert für Photovoltaik-Anlagen von nur noch 75 MW in ganz Deutschland hat weitere massive Einschnitte in der Solarindustrie zur Folge.

PV-Einspeisevergütung sinkt trotz Zubau-Rückgang weiter

Die Einspeisevergütung für Strom aus Photovoltaik-Anlagen nach dem EEG wird monatlich angepasst. Hierbei ist eine konstante Absenkung der Vergütungssätze um jeweils ein halbes Prozent vorgesehen. Die Einspeisevergütung wird zusätzlich abgesenkt, wenn sich der Zubau oberhalb des im EEG festgelegten Korridors von 2.400 MW bis 2.600 MW pro Jahr bewegt. Dabei betrachtet die Bundesnetzagentur allerdings nicht den Zubau im aktuellen Jahr, sondern den Zubau der letzten zwölf Monate. Eine Unterschreitung des Zubaukorridors wie derzeit führt dazu, dass die Vergütung weiter, aber nur weniger stark sinkt. Die Vergütungssätze für Photovoltaik-Anlagen sinken laut Bundesnetzagentur im Zeitraum vom 1. Oktober 2014 bis zum 1. Dezember 2014 jeweils zum Monatsersten um weitere 0,25 Prozent.