Milder Winter: CO2-Emissionen sinken in Deutschland
Berlin - Die Treibhausgasemissionen in Deutschland sind 2014 gegenüber dem Vorjahr erstmals seit drei Jahren wieder gesunken. Das geht aus einer ersten Prognose des Umweltbundesamtes (UBA) hervor.
Die Emissionen sanken demnach um mehr als 41 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente auf 912 Millionen Tonnen, dem niedrigsten Wert seit 2010. Das ist ein Rückgang um 4,3 Prozent. Im Vergleich zum Referenzjahr 1990 ist das ein Rückgang um 27 Prozent.
Energie und CO2-Ausstoß: Rückgang bei Erdgas und Steinkohle
Wichtigste Ursache für den Emissionsrückgang ist der geringere Einsatz fossiler Brennstoffe. Dieser wiederum ist zu einem großen Teil auf die milde Witterung und den damit verbundenen geringeren Heizenergieeinsatz in Gebäuden und Haushalten zurückzuführen. Der Einsatz von Erdgas verursachte 12,9 Prozent und der Einsatz von Steinkohle 8,2 Prozent geringere Kohlendioxidemissionen. Die durch den emissionsstärksten Brennstoff Braunkohle verursachten CO2-Emissionen gingen dagegen unterproportional nur um 2,2 Prozent zurück.
CO2-Emissionen in der Energiewirtschaft sinken, die im Verkehr steigen
Im Vergleich der unterschiedlichen Sektoren trug die Energiewirtschaft mit knapp sechs Prozent Rückgang zur Treibhausgasminderung bei. Im Verkehr dagegen stiegen die Emissionen um mehr als drei Prozent an. Im Abfallbereich gingen die Emissionen des Treibhausgases Methan vor allem wegen des Verbots zur Deponierung organischer Abfälle 2014 um 0,6 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente zurück. In der Landwirtschaft stiegen die Emissionen des Treibhausgases Lachgas (N2O) auf Grund des erhöhten Absatzes an mineralischem Dünger leicht an.
Abweichende Berechnungsgrundlage
Die Daten der Nahzeitprognose für 2014 leiten sich aus einem System von Modellextrapolationen und Trendfortschreibungen der im Januar vom UBA veröffentlichten detaillierten Berechnungen des Jahres 2013 ab, so das BMUB. Dabei wurden erste für das Jahr 2014 veröffentlichte Überblicksangaben der amtlichen Statistik, der Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen und von Industrieverbänden verwendet. Die ab 2014 anzuwendenden neuen Berechnungsvorschriften der zweiten Verpflichtungsperiode des Kyoto-Protokolls (unter anderem IPCC Guidelines 2006) führen dazu, dass eine direkte Vergleichbarkeit mit früher vom UBA veröffentlichten Daten nur bedingt möglich ist.
Die CO2-Angaben des BMUB für Deutschland umfassen im Unterschied zu anderen Statistiken zusätzlich zu den "energiebedingten" CO2-Statistiken auch die Emissionen wie beispielsweise Methan in der Landwirtschaft. Diese Werte werden in CO2-Äquivalente umgerechnet. Die vom IWR jährlich im Rahmen des CERINA-Plans berechneten weltweiten CO2-Emissionen für die Länder basieren aus erfassungstechnischen Gründen auf den energiebedingten CO2-Emissionen, die hauptursächlich (über 80 Prozent in Deutschland) für den hohen CO2-Ausstoß bzw. den weltweiten CO2-Anstieg verantwortlich sind.
Quelle: IWR Online
© IWR, 2015