28.05.2015, 10:04 Uhr

Klima: Alaska wärmer als Houston

Temperatur-Anomalien Nordamerika 17.-24. Mai 2015 (Bild: Earth Observatory, NASA)

Washington, D.C. – Die dritte Maiwoche hat vor allem in Nordamerika für ein Temperatur-Chaos gesorgt. So war es in Fairbanks in Alaska wärmer als in Washington, D.C. In dem Örtchen Eagle in Alaska ist es am 23. Mai heißer als an allen Tagen der Woche in Houston oder in Texas gewesen.

Die typischen Temperatur-Profile in Nordamerika wurden auf den Kopf gestellt, teilt das zur US-Raumfahrbehörde NASA gehörende Earth Observatory nun mit.

Extremes Temperatur-Chaos in Nordamerika

Die Temperaturen sind im Mai in Nordamerika förmlich auf den Kopf gestellt worden. Dort wo es eigentlich kühl sein sollte, war es überdurchschnittlich warm und umgekehrt. Eindrucksvoll kommt dies in einer Grafik des Earth Observatory zum Ausdruck. In der Grafik werden Temperaturen des Zeitraums 17 bis 24 Mai mit den Durchschnittstemperaturen des Zeitraums 2001 bis 2010 verglichen. Punkte in abgestuften Rottönen bringen zum Ausdruck, dass die Temperaturen in der dritten Maiwoche mehr oder weniger deutlich über dem Referenzzeitraum gelegen haben und Blautöne zeigen unterdurchschnittliche Temperaturen. Weitere Teile im Nordwesten Kanadas und Alaskas sind dabei dunkelrot, fast die gesamten USA mit Ausnahme von Alaska und einigen Regionen im Osten des Landes sind blau gefärbt.

Rekord-Temperaturen in Alaska

Am 23. Mai beispielsweise herrschte am Flughafen von Fairbanks eine Lufttemperatur von 30 Grad Celsius (°C), womit der bisherige Rekord von 26,7 °C aus dem Jahr 2002 geknackt wurde. Am gleichen Tag zeigte das Thermometer im Örtchen Eagle in Alaska an der Grenze zu Kanada sogar 32,8 °C oder 91° Fahrenheit an. Ein neuer Rekord für den nördlichsten US-Bundestaat: Noch nie war die Marke von 90° Fahrenheit im Jahresverlauf so früh überschritten worden. Der Ort erfuhr neun Tage in Folge mit Temperaturen von über 80° Fahrenheit.

Nach Angaben von Meteorologen sei diese Hitzewelle in Alaska und Kanada auf einen abgeknickten Jetstream zurückzuführen. Statt des üblichen Ost-West-Verlaufes seien die Luftmassen stärker von Norden nach Süden verlaufen, so das Earth Observatory.

Quelle: IWR Online
© IWR, 2015