12.06.2015, 11:10 Uhr

COP21 Paris: Der steinige Weg zum neuen Klimaschutz-Abkommen

Bonn – Zur Ausarbeitung und Vorbereitung des Klimaschutzabkommens für die Zeit ab 2020, welches im Dezember in auf der UN-Klimakonferenz in Paris verabschiedet werden soll, haben sich die Delegierten der 196 Mitgliedsstaaten in Bonn getroffen. Doch große Ergebnisse wurden auf dem elf-tägigen Treffen nicht erzielt.

Zentrale Aufgabe des Treffens war die Kürzung der vorläufigen Fassung des Klimaschutzabkommens zwischen den teilnehmenden Nationen der UN-Klimakonferenz. Das bisher 90 Seiten umfassende Papier ist bisweilen noch voll mit Extrawünschen einzelner Staaten. Aber auch nach dem Treffen in Bonn ist das Abkommen nicht dünner geworden.

Über 4.000 Delegierte suchen nach dem gemeinsamen Nenner

Über 4.000 Delegierte aus 196 Nationen haben sich in den letzten elf Tagen in Bonn zu umfangreichen Diskussionen zusammengefunden, doch wie man es von Klimaverhandlungen gewöhnt ist, wurden keine großen Ergebnisse erzielt. Lediglich offensichtliche Doppelungen seien nach Informationen des WDR aus dem Abkommen gestrichen worden. Der Umfang des Papiers hat immerhin von 90 auf 80 Seiten abgenommen.

Ein wirkliches Ergebnis ist somit nicht zustanden gekommen. Doch die Chefin des UN-Klimasekretariats UNFCCC Chrstiana Figueres gibt sich zuversichtlich, was die Klimakonferenz Ende des Jahres in Paris betrifft. Es gebe noch ausreichend Möglichkeiten, sich weiter zu besprechen: Das wären ein Termin bei UN-Generalsekretär Ban Ki-moon sowie zwei weitere Verhandlungsrunden in Bonn im August und Oktober dieses Jahres.

Bis Paris ist noch viel zu tun

Umweltverbände sehen das nicht so gelassen wie die UN-Klimachefin.

Klimaexperte Jan Kowalzig von Oxfam: „Die Bonner Zwischenkonferenz hat nicht mehr zustande gebracht, als den Vertragsentwurf redaktionell zu bearbeiten und dabei etwas zu verschlanken. Das ist zu wenig. Bis zum Klimagipfel in Paris wird es noch ein steiniger Weg, denn in allen kritischen Bereichen gehen die Ansichten der Länder weit auseinander.“

Auch der Naturschutzbund (NABU) zeigt sich grade nach den positiven Klima-Beschlüssen der G7-Staaten enttäuscht von den Verhandlungen in Bonn. "Die klaren Signale der G7-Staaten zur Dekarbonisierung der Weltwirtschaft und für ein starkes Klimaschutzabkommen haben nicht gefruchtet. Das Bekenntnis zum Klimaschutz alleine reicht nicht aus, die bisher zugesagten Klimaschutzmaßnahmen lassen in Summe das Zwei-Grad-Ziel in weite Ferne rücken", so Leif Miller, NABU-Bundesgeschäftsführer. Bis Paris bleibt aus NABU-Sicht noch viel Arbeit zu erledigen: Im Juli werden die Verhandlungsführer einen neuen Entwurf für das Klimaschutzabkommen und eine neue Struktur vorlegen.

Quelle: IWR Online

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