03.08.2015, 10:19 Uhr

Obama drückt beim Klimaschutz aufs Gas

Washington, D.C. – US-Präsident Barack Obama will am heutigen Montag (03.08.2015) einen neuen und ambitionierteren Klimaschutz-Plan für sein Land vorlegen. Dabei sollen insbesondere die Emissionen bei den Kohlekraftwerken deutlich zurückgefahren werden. Stattdessen sollen erneuerbare Energien intensiver genutzt werden.

Der neue Klimaschutzplan mit dem Titel "Clean Power Plan" wird auch in einem Werbevideo des Weißen Hauses via Facebook angekündigt. Darin erklärt Obama, der globale Klimawandel sei nicht nur eine Meinung, sondern ein Fakt. Da der Klimawandel u.a. die Wirtschaft und die Sicherheit bedrohe, müsse er bekämpft werden. Infos zu den Inhalten des Clean Power Plan steuerte die New York Times bei. Widerstand gegen die Pläne hat sich bereits geregt.

Kraftwerke sollen 32 Prozent der Klimagase einsparen

Nach Informationen der New York Times könnten die neuen Pläne des US-Präsidenten, sofern sie denn die noch zu bewältigenden politischen Hürden überwinden, das Aus für hunderte von Kohlekraftwerken bedeuten. Gleichzeitig könne ein Boom beim Ausbau der erneuerbaren Energien wie Solar- und Windkraft ausgelöst werden. Die bestehenden Kraftwerke der USA sollen laut der US-Zeitung ihren Emissionen bis 2030 um 32 Prozent gegenüber dem Basisjahr 2005 reduzieren. In einem Entwurf sei zunächst nur von 30 Prozent die Rede gewesen. Zudem sollen die regenerativen Energien mehr Raum bekommen. So sollen bald 28 Prozent der Stromerzeugungs-Kapazitäten auf erneuerbare Energiequellen abheben. Derzeit seien es etwa 22 Prozent. Die einzelnen US-Bundesstaaten würden ein Emissions-Reduktions-Ziel zugewiesen bekommen. Wie die Staaten diese Ziele dann erreichen, bleibt ihnen weitgehend selbst überlassen. Bis 2016 sollen sie Vorschläge einreichen und bis 2018 finale Pläne verabschieden.

Gegner warnen vor steigenden Energiekosten

Die neuen Klimaschutz-Pläne von Obama sind offenbar nicht unumstritten. Industrieverbände und die Opposition in den USA haben Medienberichten zufolge bereits Widerstand angekündigt. Sie wollen sowohl im US-Kongress als auch juristisch gegen die geplanten Regelungen vorgehen. Ihr Hauptargument sind dabei die Befürchtungen um steigende Energiekosten. Doch auch hierzu sind im Clean Power Plan Maßnahmen vorgesehen, mit denen die Kosten für neue Energietechniken gesenkt und Haushalte mit niedrigem Einkommen unterstützt werden sollen.

Quelle: IWR Online

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