17.08.2015, 08:10 Uhr

Studie: Chinas Luft ist tödlich

Berkeley, USA – Luftverschmutzung ist in China ein großes Problem, das ist kein Geheimnis. Was eine Studie von Berkeley Earth nun ergeben hat, ist jedoch erschreckend. Die Luft ist nicht nur ungesund, sondern wortwörtlich tödlich.

Berkeley Earth, ein kalifornisches Non-Profit-Unternehmen, das sich auf die Daten-Analyse von Klimaangelegenheiten spezialisiert hat, hat eine Studie zur Luftverschmutzung in China veröffentlicht. Die Untersuchung hat ergeben, dass jeden Tag im Durchschnitt ungefähr 4.000 Menschen an der Luftverschmutzung in China sterben. Ungefähr 38 Prozent der chinesischen Bevölkerung atmet ungesunde Luft ein.

Feinstaub ist am gefährlichsten

Die Luftverschmutzung ist für 17 Prozent aller Todesfälle in China verantwortlich. In dem Zeitraum von April bis August dieses Jahres wurde durch die Berkeley Earth Messungen zu dem Gehalt an Feinstaub, Stickstoffdioxid (NO2), Schwefeldioxid(SO2) und Ozon (O3) in ganz China durchgeführt. Die insgesamt 1500 Messstationen wurden dabei stündlich ausgewertet. Dabei wurde festgestellt, dass vor allem Feinstaub der Klasse PM 2,5 am gefährlichsten ist. Der Feinstaub besteht aus Schwebpartikeln der Größe 2,5 Mikrometer und kleiner. Größtenteils ist die Luftverschmutzung vor allem auf die Verbrennung von Kohle zurückzuführen. Die höchste Luftverschmutzung ergibt sich im Peking-Shanghai Korridor. In Peking, der Hauptstadt Chinas, sind vor allem die Industrieregionen in der Umgebung für die Luftverschmutzung der Stadt verantwortlich. Um das Problem zu lösen, muss sich die Energiepolitik ändern. So betont die leitende Direktorin der Berkeley Earth, Elizabeth Muller, die Umstellung auf erneuerbare Energien voranzutreiben. "Viele derjenigen Lösungen, die zu einer geringeren Luftverschmutzung führen, werden gleichzeitig Chinas Anteil an der globalen Erwärmung verringern. Wir können Leben retten - heute und zukünftig.“, so Muller.

Luftverschmutzung als weltweite Umweltkatastrophe

Durch die weltweite Luftverschmutzung sterben jährlich drei Millionen Menschen. Der wissenschaftliche Direktor von Berkeley Earth, Richard Muller, betrachtet die Verschmutzung der Luft als „größte Umweltkatastrophe der heutigen Welt“. Feinstaub, der als am gefährlichsten gilt, kann schwere gesundheitliche Probleme wie Schlaganfälle, Herzinfarkte, Krebs und Asthma verursachen, die im schlimmsten Fall zum Tod führen können. In Zukunft beabsichtigt Berkeley Earth, weitere Gebiete in Asien sowie den USA und Europa zu untersuchen und der Luftverschmutzung sowie deren Ursachen auf den Grund zu gehen.

Quelle: IWR Online

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