Yingli muss im dritten Quartal Sonder-Abschreibungen vornehmen
Baoding, China – Yingli, 2013 noch der größte Solarmodul-Hersteller der Welt, kämpft derzeit mit einer geringen Auslastung und muss noch im laufenden Quartal zusätzliche Abschreibungen vornehmen. Die Aktie des chinesischen Solar-Riesens fällt steil ab.
Yingli hat bei der Vorlage der Quartalszahlen für das zweite Quartal 2015 eingeräumt, im dritten Quartal nicht cash-wirksame Sonder-Abschreibungen vornehmen zu müssen. Grund dafür sei die schwache Auslastung einiger Produktionsstätten. Diese schwache Auslastung sei im zweiten Quartal aufgetreten und werde aller Voraussicht nach im weiteren Jahresverlauf andauern. Die Aktie fällt im Handel am Dienstag bislang um 12,3 Prozent auf 0,57 Euro (Stand 14:01 Uhr, Börse Frankfurt).
Weniger Umsatz, mehr Verlust
Yingle erklärte in Bezug auf diese Abschreibungen weiter, dass die Analyse dazu noch nicht abgeschlossen sei. Man gehe aber davon aus, dass sie signifikant ausfalle. Auch im zweiten Quartal 2015 hat Yingli keine Top-Zahlen vorgelegt. Der Umsatz ist im Vergleich zu den ersten drei Monaten des Jahres um etwa 6,5 Prozent auf 2,72 Mrd. Yuan (438,1 Mio. US-Dollar) gesunken (Q1 2015: 2,91 Mrd. Yuan). Der operative Verlust hat sich auf 178 Mio. Yuan (28,8 Mio. US-Dollar) im Vergleich zum Vorquartal fast verdreifacht. Unter dem Strich steht bei Yingli für das zweite Quartal ein Nettoverlust in Höhe von 598 Mio. Yuan (96,5 Mio. US-Dollar). Das entspricht einer Steigerung gegenüber dem ersten Quartal um rund 56 Prozent.
Guidance für das Gesamtjahr fällt kleiner aus
Im dritten Quartal 2015 will Yingli Solarmodule mit einer Leistung von 550 bis 580 Megawatt (MW) absetzen. Für das Gesamtjahr peilt das Unternehmen nun 2.500 bis 2.800 MW an. Bei der Vorlage der Q1-Zahlen hatte Yingli noch angekündigt, im Gesamtjahr Module im Umfang von etwa 3.600 MW abzusetzen.
Yingli-CEO Liansheng Miao betonte die Ausweitung der Absätze im zweiten Quartal in China und in den USA. Man verfolge derzeit ein Prinzip, wonach weniger investiert und Umsätze schneller generiert werden sollen. So wolle man die Cash-Positionen verbessern, erklärte Miao.
Quelle: IWR Online
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