dena-Chef Kuhlmann: Energieeffizienz im Wärmemarkt technologieoffen fördern
Berlin – dena-Geschäftsführer Andreas Kuhlmann ist seit dem 9. September auch neuer Sprecher der Allianz für Gebäude-Energie-Effizienz (geea). Im Rahmen eines Branchentreffens im Bereich Energie und Gebäude in Berlin forderte er die stärkere Förderung und bessere Kommunikation für die Energieeffizienz im Gebäudebereich. Die ausschließliche Förderung einzelner Technologien lehnte Kuhlmann ausdrücklich ab.
Die Allianz für Gebäude-Energie-Effizienz (geea) hat die Pläne der Bundesregierung begrüßt, Klimaschutzziele verstärkt durch eine bessere Förderung der Energieeffizienz, also der zweiten Säule der Energiewende zu erreichen. Gerade mit Blick auf den seit langem stagnierenden Markt der energetischen Gebäudesanierung sei es wichtig, hier deutliche Impulse zu setzen und den guten Ansatz des Nationalen Aktionsplans Energieeffizienz (NAPE) fortzuführen.
Kuhlmann warnt vor Verzerrungseffekten bei Förderung einzelner Technologien
Andreas Kuhlmann, neuer Sprecher der geea und Vorsitzender der Geschäftsführung der Deutschen Energie-Agentur (dena), erklärte: "Mehr Förderung und Kommunikation für die Energieeffizienz im Gebäudebereich sind die richtigen Maßnahmen auf dem Weg zu mehr Klimaschutz und einem zukunftsfähigen Energiesystem". Kuhlmann sichert der Bundesregierung die Unterstützung durch geea und dena zu. „Allerdings sollte der Gebäudeeigentümer selbst entscheiden, welche Sanierungsmaßnahme sinnvoll ist und dann für die Umsetzung einen erheblichen finanziellen Anreiz vom Staat erhalten. Eine solche Effizienzprämie würde zu deutlich mehr energetischer Sanierung führen. Die zuletzt diskutierte ausschließliche Förderung einzelner Technologien hingegen bewirkt Verzerrungseffekte im Markt", so Kuhlmann
Bundesregierung gibt über eine Milliarde Euro extra pro Jahr für Effizienzmaßnahmen
Für das langfristige Ziel eines nahezu klimaneutralen Gebäudebestands sei es wichtig, dass in den einzelnen Gebäuden die individuell richtigen Maßnahmen umgesetzt werden - und nicht die, für die man gerade besonders viel Geld bekommt. Die geea fordert daher die Bundesregierung auf, die Förderung grundsätzlich technologieoffen und für alle Maßnahmen attraktiver als bisher zu gestalten, statt einzelne Technologien zu bevorzugen.
Der Weg zu einem energieeffizienten und damit auch wirtschaftlich zukunftsfähigen Gebäudebestand in Deutschland kann aus Sicht der geea nur über eine solide Gebäudeanalyse, eine gute Beratung der Eigentümer und attraktive Anreize zur Durchführung der individuell angemessenen Bau- oder Sanierungsmaßnahmen führen. Dabei müssten sowohl im Bereich der Gebäudehülle als auch auf Seiten der Anlagentechnik erhebliche Effizienzverbesserungen erreicht werden, insbesondere im Gebäudebestand. Die Bundesregierung will bis zu 1,16 Milliarden Euro pro Jahr für verschiedene Effizienzmaßnahmen zusätzlich bereitstellen.
Andreas Kuhlmann beerbt Stephan Kohler auch als geea-Sprecher
Nach dem Rücktritt von Stephan Kohler als Sprecher der geea hat am 9. September 2015 Andreas Kuhlmann diese Position übernommen. Stephan Kohler hat im Jahr 2011 als dena-Chef die geea mit relevanten Marktteilnehmern gegründet und deren Aufbau vorangetrieben. Kuhlmann dankte seinem Vorgänger Kohler, der mit der geea eine führende Plattform für mehr Gebäude-Energieeffizienz etabliert und die wesentlichen Akteure zusammengebracht habe. Die Allianz sei wichtige Grundlage dafür, gemeinsam mit der Bundesregierung Maßnahmen zu erarbeiten und so dem Ziel eines klimaneutralen Gebäudebestands bis 2050 näherzukommen. Die geea versteht sich als branchenübergreifender Zusammenschluss führender Unternehmen und Verbände aus Industrie, Forschung, Handwerk, Planung, Energieversorgung und Finanzierung.
Quelle: IWR Online
© IWR, 2015