22.09.2015, 15:31 Uhr

Photovoltaik: Deutsche Solarmodule so günstig wie chinesische

Bremen – In den vergangenen zehn Jahren lag der durchschnittliche Preis für Solarmodule, die in Deutschland oder Europa hergestellt wurden, stets mehr oder weniger deutlich über den Preisen für chinesische Module. Das hat sich nun erstmals wieder geändert, nicht zuletzt wegen der Importzölle.

Im August 2015 sind die Module aus China und Deutschland erstmals wieder gleich teuer. Seit Anfang des Jahres sank der Preis für deutsche Module um fünf Prozent, chinesische Module verteuerten sich im Gegensatz dazu um 5,6 Prozent. Der Gleichstand war jedoch nur von kurzer Dauer. Bereits seit Anfang September driften die Preise wieder auseinander.

Großhandelspreise: Solarmodule „made in Germany“ oder China gleich teuer

Die Preise für Solarmodule fallen seit Jahren aufgrund des steigenden Wettbewerbs und technologischen Fortschritten. Die vergleichsweise stabilen Preise sollen nach Angaben des Marktforschungsinstituts pvXchange im Jahr 2016 zu Rekordumsätzen in der Photovoltaik(PV)-Modulindustrie führen. Im August waren Photovoltaik-Module aus China und Europa erstmals seit rund zehn Jahren wieder gleich teuer. Für 57 Cent pro Watt peak (netto) wurde ein PV-Modul nach Angaben von pvXchange durchschnittlich auf dem europäischen Spotmarkt angeboten. Hierbei handelt es sich nicht um Endkundenpreise, sondern um Großhandelspreise. Seit Anfang September sind die Preise nach Angaben der Marktforscher jedoch wieder etwas auseinander gedriftet.

Mindestimportpreise führen hauptsächlich zum Preis-Gleichstand

Gründe für die Angleichung der Preise sind laut pvXchange auf der einen Seite der stetige Preisanstieg der chinesischen PV-Module. Der Mindestimportpreis für chinesische Module sowie die umfangreichen Kontrollen der Zollbehörden führen zu steigenden Preisen bei den Produkten aus China. Fraglich ist, ob die Restriktionen nach Ablauf der Frist am 7. Dezember 2015 verlängert werden. Auf der anderen Seite verbilligten sich deutsche PV-Module um fünf Prozent. Die Hersteller der deutschen Module hatten in den letzten Monaten vermehrt Angebote erstellt, deren Preise weit unter den Mindestimportpreisen für chinesische Produkte lagen. Die Angebote sollen nach Angaben der lokalen Hersteller nicht fortgeführt werden, da die gute Auftragslage und die steigenden Einkaufspreise für Zellen und andere Rohmaterialen dies nicht mehr rechtfertigen würden. pvXchange vermutet zudem, dass Befürworter der Mindestimportpreise ihr Argument, dass die Modulpreise vieler asiatischer Hersteller die tatsächlichen Produktionskosten nicht widerspiegeln, entkräften würden, wenn sie selbst zu diesen Niedrigpreisen anbieten.

Quelle: IWR Online

© IWR, 2015