23.09.2015, 08:35 Uhr

Elektrisches Fliegen: Flughafen Stuttgart fördert DLR-Forschung

Stuttgart – Elektrisches Fliegen ist emissionslos, energieeffizient und leise. Diese Vorteile und das Potenzial, den Luftverkehr mittel- bis langfristig zu revolutionieren, sind für den Flughafen Stuttgart Grund genug, die Forschungen am Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) zum Thema auch finanziell zu unterstützen.

Für diese Forschungsarbeiten im Bereich des elektrischen Fliegens hat das DLR nun von der Flughafen Stuttgart GmbH eine Spende über 180.000 Euro erhalten. Der Aufsichtsratsvorsitzende des Stuttgarter Flughafens, der baden-württembergische Minister für Verkehr und Infrastruktur Winfried Hermann (Bündnis 90/Die Grünen), überreichte gemeinsam mit dem Flughafengeschäftsführer Prof. Georg Fundel den Scheck an die DLR-Forscher.

Mit Hy4 emissionsfrei elektrisch fliegen

Die DLR-Wissenschaftler des Stuttgarter Instituts für Technische Thermodynamik werden bis Mitte des Jahres 2016 ein viersitziges Flugzeug namens Hy4 entwickeln, das ausschließlich mit einem Brennstoffzellen-Batterie-System angetrieben wird und auch für Passagierflüge eingesetzt werden kann. "Elektrisches Fliegen lässt emissionsfreie Luftfahrt Realität werden. Mit der Hy4 wollen wir die Machbarkeit von brennstoffzellenbetriebenen Flugzeugen demonstrieren und Anwendungsfelder aufzeigen", fasste Prof. Dr. Josef Kallo, DLR-Koordinator Elektrisches Fliegen, die Projektziele zusammen.

Flughafen ermöglicht Entwicklung und Einbau des elektrischen Antriebssystems

Die Unterstützung des Flughafens ermöglicht den Start für die Entwicklung und den Einbau des Antriebssystems sowie dessen Optimierung hinsichtlich Alltagstauglichkeit und Passagiertransport. "Es freut mich, dass dieser große Schritt in der Entwicklung des nachhaltigen Luftverkehrs in Baden-Württemberg erfolgt und so der Forschungs- und Entwicklungsstandort hier im Land gestärkt wird", erklärte Minister Hermann. Der Flughafen Stuttgart engagiert sich seit mehreren Jahren für umweltschonenden Luftverkehr. "Mit der finanziellen Unterstützung von elektrischem Fliegen wollen wir die Technologie voranbringen, die langfristig eine Alternative für die Flugzeugindustrie sein kann", sagte Flughafen-Geschäftsführer Fundel.

Regionalverkehr als Einstiegsszenario für elektrisches Fliegen

"Vor dem Hintergrund steigender Mobilitätsansprüche, begrenzter fossiler Rohstoffe und dem Gedanken der Nachhaltigkeit sehen die DLR-Forscher vor allem den deutschen und europäischen Regionalverkehr als Einstiegsszenario für elektrisches Fliegen", erklärte Dr. Anke Kovar, Leiterin des DLR-Standorts Stuttgart. Hier bestehe das Potenzial, Ziele flexibler anzubinden, schnellere Alternativen zu bestehenden Transportmitteln zu bieten und abgelegene Regionen besser zu erschließen. Forschungsziel des DLR ist es deshalb, schrittweise die Personenkapazität, Reichweite und Zuverlässigkeit elektrischer Flugzeuge zu erhöhen und so auch eine kommerzielle Nutzung möglich zu machen.

Quelle: IWR Online

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