17.11.2016, 10:14 Uhr

Eon baut großes KWK-Kraftwerk

Essen - Der Energieversorger Eon baut sein Engagement in Belgien aus. Für den Promat-Konzern wird eine große Kraft-Wärme-Kopplungsanlage errichtet.

Eon und das belgische Unternehmen Promat haben eine langfristige Partnerschaft für nachhaltige Energieerzeugung vereinbart. Auf dem Produktionsgelände von Promat in Tisselt nahe Antwerpen wird Eon eine hocheffiziente Kraft-Wärme-Kopplungsanlage (KWK) bauen, besitzen und betreiben.

Eon installiert 4 Megawatt-Gasturbine

Die KWK-Anlage besteht aus einer 4-Megawatt-Gasturbine sowie einem Abwärme-Dampferzeuger und wird kostengünstig und klimaschonend Strom und Dampf für die Herstellung von bautechnischem Brandschutz und Wärmedämmung liefern, teilt Eon mit. Die Stromerzeugung der KWK-Anlage entspricht dem Bedarf einer Kleinstadt mit 4.500 Haushalten. Mit einem Brennstoffnutzungsgrad der kombinierten Technik von mehr als 80 Prozent werden zudem jährlich rund 2.000 Tonnen weniger CO2 ausgestoßen als bei vergleichbarer Storm- und Wärmeerzeugung.

Aktuelle Stromversorgung in Belgien

Belgien mit seinen rd. 11 Millionen Einwohnern hat Kraftwerke mit einer Leistung von rd. 14.000 MW am Netz, davon rd. 6.000 MW Kernkraftleistung. Die Stromproduktion erreicht 2015 rd. 65 Mrd. Kilowattstunden. In der öffentlichen Kritik stehen die Atomkraftwerke an den zwei Standorten Tihange und Doel u.a. wegen aufgetretener Risse am Reaktorbehälter. Alternative Kraftwerksleistung steht in Belgien bisher nicht zur Verfügung.

Neue Stromverbindung zwischen Deutschland und Belgien bis 2020

Derzeit gibt es noch keine direkte Stromverbindung zwischen Deutschland und Belgien. Der deutsche Netzbetreiber Amprion und der belgische Netzbetreiber Elia planen aber den Bau einer Hochspannungs-Gleichstrom-Übertragungs-Verbindung (HGÜ) zwischen beiden Ländern. Das Projekt trägt den Namen Aachen Lüttich Electricity Grid Overlay (Alegro). Die Transportkapazität von Alegro soll bei rund 1.000 Megawatt (MW) liegen. Nach heutigem Planungsstand ist die Inbetriebnahme allerdings erst für 2020 geplant.

Quelle: IWR Online

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