13.03.2017, 11:04 Uhr

Was auf der Klimakonferenz in Bonn geplant ist

Berlin/Münster – Ende 2017 findet erstmals seit 16 Jahren wieder eine UN-Klimakonferenz in Deutschland statt. Dort sollen die Grundlagen und der Rahmen vorbereitet werden, innerhalb dessen das Pariser Klimaabkommen konkret umgesetzt werden kann.

Vom 6. bis zum 17. November 2017 findet in Bonn die 23. UN-Klimakonferenz (COP 23) unter der Präsidentschaft der Fidschi-Inseln in Bonn statt. Das Bundesumweltministerium erwartet eine „echte Arbeitskonferenz“.

Bonner Klimakonferenz COP 23 legt die Grundlage für die Klimakonferenz in Polen 2018

Auf der Bonner Konferenz sollen vor allem Anwendungsdetail zum Pariser Klimaabkommen von 2015 (COP 21) erarbeitet werden. „Die COP 23 in Bonn soll Instrumente für die Umsetzung des Pariser Klimaabkommens gestalten“, wie ein Sprecher des Bundesumweltministeriums (BMUB) auf Anfrage von IWR Online mitteilt. Auf Basis der erarbeiteten Ergebnisse soll dann in der UN-Klimakonferenz 2018 in Polen die „Regeln zum Transparenzrahmen“ verabschiedet werden. Diese Regeln dienen den Staaten als Orientierung bei der Umsetzung der nationalen Klimaschutzziele, welche alle Länder 2020 erstmals neu vorlegen müssen.

Auf der COP 24 in Polen sollen zudem die Grundlagen für den Ambitionsmechanismus gelegt und ein Probelauf für die globale Bestandsaufnahme im Jahr 2023 durchgeführt werden. Hierzu soll in Bonn ein unterstützender Dialog stattfinden. „Sowohl die NDC-Umsetzung als auch der Ambitionsmechanismus sind Kernstücke zur Erreichung der Ziele des Pariser Abkommens“, so das BMUB weiter. Als NDCs werden die nationalen Klimaschutzbeiträge bezeichnet, die sogenannten "Nationally Determined Contributions" (Abkürzung: NDC).

Bonn richtet Konferenz unter Präsidentschaft Fidschi-Inseln aus

Die Klimakonferenz COP 23 wird sich um das World Conference Center (WCCB) in Bonn erstrecken um das herum eine Vielzahl von Aktivitäten geplant wird. Die Präsidentschaft der Konferenz liegt bei den Fidschi-Inseln. Da die Ausrichtung der Konferenz die Kapazitäten der kleinen Inselgruppe im Südpazifik übersteigen würde, wurde Bonn als Veranstaltungsort gewählt. In Bonn liegt auch der Sitz des Klimasekretariats der Vereinten Nationen (UNFCCC). „Die Bundesstadt Bonn wird sich als Welthauptstadt für Nachhaltigkeit und Klimaschutz ausgezeichnet präsentieren und deutlich machen, dass sie als Standort für die Vereinten Nationen sehr viel bieten kann“, so Umweltministerin Barbara Hendricks.

Deutschlands dritte Klimakonferenz

Zuletzt fand im Juli 2001 die Fortsetzung der sechsten Klimakonferenz in der ehemaligen Bundeshauptstadt statt. Die sechste UN-Klimakonferenz wurde im Jahr 2000 in Den Hag unterbrochen, da es zu keiner Einigung über Details des Kyoto-Protokolls gekommen war. Die letzte reguläre UN-Klimakonferenz fand im Jahr 1995 in Berlin statt (COP 1). Es war die erste Weltklimakonferenz nach dem Inkrafttreten der UN-Klimarahmenkonventionen.

Quelle: IWR Online

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