12.07.2017, 10:57 Uhr

Bundesamt untersucht gesundheitliche Auswirkungen von Stromleitungen

Salzgitter - Mit einem groß angelegten Forschungsprogramm untersucht das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) mögliche gesundheitliche Auswirkungen von Stromleitungen. Auf den bisher vorliegenden Erkenntnissen wollen sich die Politik und das Bundesamt nicht ausruhen.

Die möglichen Gefahren durch Stromleitungen sind ein sensibles Thema in der Bevölkerung. Anwohner fürchten um ihre Gesundheit. Trotz der bisher schon vorliegenden Kenntnisse soll eine neue, umfangreiche Untersuchung für Aufklärung sorgen.

Ausbau der Stromnetze ein zentraler Baustein der Energiewende

Mit Unterstützung des Bundesumweltministeriums wird das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) verstärkt mögliche gesundheitliche Auswirkungen von Stromleitungen untersuchen. Geplant sind über 30 Vorhaben und Projekte. „Der Ausbau der Stromnetze ist ein zentraler Baustein für das Gelingen der Energiewende“, sagt Rita Schwarzelühr-Sutter, Parlamentarische Staatssekretärin des Bundesumweltministeriums. „Die Fragen der Bürgerinnen und Bürger, ob mit den geplanten Starkstromleitungen gesundheitliche Auswirkungen verbunden sind oder sicher ausgeschlossen werden können, müssen wir als Staat selbstverständlich beantworten. Das Bundesamt für Strahlenschutz als wissenschaftlich unabhängige Institution ist dabei eine kompetente und glaubwürdige Stimme.“

Bisher kein Zusammenhang von Stromleitungen und gesundheitlichen Belastungen

Nach dem derzeitigen Stand ist bisher kein Zusammenhang zwischen den Stromleitungen und gesundheitlichen Folgen nachgewiesen, wenn die Grenzwerte eingehalten werden. Diese sind in der 26. Bundesimmissionsschutzverordnung festgeschrieben. Auf den bisherigen Erkenntnisstand wollen sich die Politik und das Bundesamt aber nicht ausruhen. So lägen beispielsweise einzelne wissenschaftliche Hinweise zu gesundheitsrelevanten Wirkungen schwacher niederfrequenter Magnetfelder vor, die überprüft werden sollen. Wissenschaftliche Unsicherheiten in der Risikobewertung bestehen auch bezüglich statischer elektrischer Felder, wie sie in der Umgebung der geplanten Gleichstromleitungen (HGÜ-Leitungen) vorkommen, so das BfS.

Quelle: IWR Online

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