28.07.2017, 15:08 Uhr

EnBW peilt Ergebniswende bei Energiewende an

Karlsruhe - Die EnBW Energie Baden-Württemberg AG hat im ersten Halbjahr 2017 einen Milliardenüberschuss erzielt. Hauptgrund ist neben der Rückerstattung der verfassungswidrigen Kernbrennstoffsteuer auch der Verkauf von Anteilen an einem Offshore-Windpark.

Insgesamt hat der süddeutsche Energiekonzern EnBW im ersten Halbjahr 2017 beim Umsatz und beim operativen Ergebnis deutlich zulegen können. Das Unternehmen sieht sich „auf Kurs in Richtung Ergebniswende“.

Umsatz, operatives Ergebnis und Überschuss gestiegen – Jahresprognose bestätigt

EnBW erzielt mit 21.324 Mitarbeitern (+4,5 Prozent) im ersten Halbjahr 2017 einen Umsatz von rund 10,5 Milliarden (Mrd.) Euro (+6,8 Prozent) und ein operatives Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Adjusted Ebitda) von rund 1,07 Mrd. Euro (+10,9 Prozent). Der Konzernüberschuss beträgt rund 1,7 Mrd. Euro (Vorjahr -194,2 Mio. Euro). Der Anstieg beruhe im Wesentlichen auf der Erstattung der inzwischen als verfassungswidrig eingestuften Kernbrennstoffsteuer sowie dem Verkauf von knapp 50 Prozent der Anteile am Nordsee-Windpark EnBW Hohe See. EnBW hält an der Prognose für das Gesamtjahr fest und rechnet mit einem operativen Ergebnis von null bis fünf Prozent über dem des Vorjahres (2016: 1,94 Mrd. Euro). Die Vollkonsolidierung der VNG-Verbundnetz Gas Aktiengesellschaft zum 18. Mai habe sich positiv auf Umsatz, Absatz, Ergebnis und die Mitarbeiterzahl ausgewirkt.

Finanzvorstand Kusterer: Im zweiten Quartal erfreulich aufgeholt

Zu den Halbjahreszahlen erklärte EnBW-Finanzvorstand Thomas Kusterer: „Nach einem eher schwachen ersten Quartal konnten wir im zweiten Quartal erfreulich aufholen. Mit Blick auf unser Ergebnisziel für 2017 laufen wir inzwischen auf einem guten Kurs, müssen aber weiterhin noch erhebliche Anstrengungen unternehmen, um es zu erreichen.“

Zudem kündigte Kusterer an, dass EnBW weiter in den Ausbau der Netze, in Windkraft an Land und auf See, in Elektromobilität und in neue Produkte für die Kunden investieren will. Hier wolle man durch weiteres Wachstum die strategischen Ziele für 2020 erreichen, so der EnBW-Finanzvorstand.

Adjusted Ebitda im EE-Segment auf Vorjahresniveau

Speziell im Segment erneuerbare Energien (EE) habe vor allem in den ersten drei Monaten eine geringe Wasserführung bei den Laufwasserkraftwerken sowie ein schwacher Windertrag das Ergebnis beeinträchtigt. Dies konnte im zweiten Quartal nur teilweise wieder aufgeholt werden. Das Adjusted Ebitda im EE-Segment bewegt sich deshalb mit 152,4 Millionen Euro auf dem Niveau des Vorjahreszeitraums (153,1 Mio. Euro). Durch den weiteren Zubau von Onshore-Windparks im zweiten Halbjahr soll sich das Ergebnis weiter verbessern. Im ersten Halbjahr sind an Land Windparks mit rd. 40 MW ans Netz gegangen. Für das Gesamtjahr ist ein Zuwachs von rund 250 Megawatt (MW) im Onshore-Bereich geplant. Die Ergebnisprognose im EE-Segment liegt daher unverändert bei fünf bis 15 Prozent über Vorjahr.

Quelle: IWR Online
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