01.08.2017, 08:02 Uhr

Ökostrom erreicht neuen Rekord im ersten Halbjahr 2017

Berlin, Stuttgart - Die Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien in Deutschland ist im ersten Halbjahr 2017 weiter gestiegen. Erstmals wurden mehr als 100 Milliarden Kilowattstunden Ökostrom in den ersten sechs Monaten eines Jahres erzeugt.

Die deutsche Ökostrom-Stromproduktion steigt weiter an. Im ersten Halbjahr 2017 deckten die erneuerbaren Energien zu mehr als einem Drittel den nationalen Strombedarf. Am höchsten ist der Beitrag der Windenergie an Land.

Erneuerbare Energien decken 35 Prozent des Strombedarfs

Mit einer Stromerzeugung von 105,8 Mrd. kWh ist die Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien im Vergleich zu den ersten sechs Monaten des Jahres 2017 um etwa 9 Prozent gestiegen (1 Hj. 2016: 97,1 Mrd. kWh). Bezogen auf einen Strombedarf von etwa 303 Mrd. kWh im ersten Halbjahr 2017 in Deutschland erreicht der Anteil der erneuerbaren Energien an der Deckung des Strombedarfs erstmals 35 Prozent. Gegenüber dem Vorjahreszeitraum entspricht das einem Plus von zwei Prozent. Dies geht aus vorläufigen Daten des Zentrums für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW) und des Bundesverbandes der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) hervor.

Windenergie an Land liefert höchsten Beitrag zum EE-Stromaufkommen

Mit 39,4 Milliarden Kilowattstunden (Mrd. kWh) rangiert die Windkraft an Land auf Platz 1 und ist der größte Erzeuger von EE-Strom (1. Hj. 2016: 34,7 Mrd. kWh, + 13,6 Prozent). Die höchste Zuwachsrate erzielte mit 47,5 Prozent auf 8,8 Mrd. kWh die Offshore-Windenergie (1. Hj. 2016: 5,9 Mrd. kWh). Der Beitrag der Biomasse erhöhte sich von 22,7 Mrd. kWh um 2,2 Prozent auf 23,2 Mrd. kWh. Die Photovoltaik legte nach den Zahlen von ZSW und BDEW um 13,5 Prozent auf rd. 22 Mrd. kWh zu (1. Hj. 2016: 19,3 Mrd. kWh). Beim biogenen Abfall ist ein Anstieg um 5,4 Prozent auf 3,0 Mrd. kWh (1. Hj. 2016: 2,9 Mrd. kWh) zu verzeichnen. Rückläufig ist in diesem Jahr bislang die Stromerzeugung aus Wasserkraft (-18,3 Prozent, 9,4 Mrd. kWh) und Geothermie (- 7,1 Prozent, 0,078 Mrd. kWh).

Staiß: Energieeffizienz als zentrale Säule der Energieversorgung nicht vernachlässigen

Prof. Dr. Frithjof Staiß, geschäftsführendes Vorstandsmitglied des ZSW, bewertet die Entwicklung auf dem Strombereich insgesamt positiv. Er weist jedoch darauf hin, dass die Stromerzeugung nur ein Teil der Energieversorgung ist. Bei der Energiewende dürfe die Energieeffizienz als zentrale Säule nicht außer Acht gelassen werden. „Denn die Rechnung ist denkbar einfach: nicht benötigte Energie muss nicht erst erzeugt werden", so Staiß.

Über die Statistiken zur regenerativen Stromerzeugung

Die hier dargestellten Daten spiegeln die Berechnungen von BDEW und ZSW wider. Sie können von den Daten der Übertragungsnetzbetreiber (ÜNB) sowie der Transparenzplattform Entso-e für Wind- und Solarstrom abweichen. Die tatsächliche Stromerzeugung in der späteren Jahresabrechnung kann sich von den angegebenen Zahlenangaben unterscheiden.

Quelle: IWR Online
© IWR, 2017