22.09.2017, 07:57 Uhr

Explosion legt Wacker Polysilizium-Produktion in den USA lahm

München / Charleston – Am US-Standort des Chemiekonzerns Wacker hat es eine Explosion in der Produktionsanlage für Solarsilizium gegeben. Wasserstoff war ausgetreten. Die US-Produktion steht still.

Wie der Chemieriese Wacker mitteilt, ist durch die Wasserstoffexplosion am 07. September 2017 eine kleine, aber wichtige Teilanlage des US-Werks stark beschädigt worden. Es droht ein monatelanger Ausfall.

Wacker produziert für Photovoltaik- und Chipindustrie

Wacker produziert Polysilizium in Deutschland an den Standorten Burghausen in Bayern und Nünchritz in Sachsen (Kapazität zusammen: 60.000 t p.a.) sowie in den USA in Charleston/Tennessee (Kapazität: über 20.000 t p.a.). Am US-Standort war es auf Grund einer Wasserstoff-Explosion zu einem Rohrbruch gekommen. Chlorsilan setzte bei Kontakt mit der Luftfeuchtigkeit Chlorwasserstoff frei, der aber von der Werksfeuerwehr behandelt und unschädlich gemacht werden konnte.

Untersuchung zur Wasserstoff-Explosion läuft an

Wacker hat ein Team von unabhängigen Experten engagiert, um die Ursache zu ermitteln und arbeitet mit den Behörden zusammen, um eine sichere Wiederaufnahme der Produktion zu gewährleisten. Der Konzern erwartet keine größeren finanziellen Folgen aus dem Ereignis, die Schäden und der Produktionsausfall sind versichert, so Wacker. Bei dem Vorfall wurden zwei Werkangehörige zur Untersuchung ins Krankenhaus gebracht. Sie wurden aber noch am gleichen Tag wieder entlassen. Für die Anwohner habe keine Gefahr bestanden, so Wacker.

Produktion von Solarsilizium in den USA fällt monatelang aus

„Wir arbeiten mit Hochdruck daran, die Produktion wieder aufzunehmen, doch die Sicherheit unserer Mitarbeiter und der Bevölkerung hat für uns absoluten Vorrang“, erklärte Tobias Brandis, Leiter des Geschäftsbereichs Wacker Polysilicon. „Deshalb werden wir die Produktion erst wieder starten, wenn nach einer gründlichen Prüfung feststeht, dass die Anlagen sicher sind.“ Aus heutiger Sicht werde dies in einigen Monaten der Fall sein, so Brandis weiter. Die Mitarbeiter in Charleston werden während des Produktionsstopps im Bedarfsfall die Instandsetzung und bei anderen Arbeiten am Standort unterstützen. Darüber hinaus wolle man die Zeit für vertiefende Schulungsmaßnahmen nutzen.

Quelle: IWR Online

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