09.10.2017, 16:41 Uhr

Eurosolar lobt Friedens-Nobelpreis für Anti-Atominitiative

Bonn – Die 1988 gegründete Initiative Eurosolar lehnt als gemeinnützige Vereinigung für erneuerbare Energien Kernkraft und fossile Energien ab. Weil für Eurosolar die Probleme der Atomkraft über Energiefragen hinausgehen, hat sich die Vereinigung nun auch zur Vergabe des Friedensnobelpreises geäußert.

Der Vorstand der deutschen Sektion von Eurosolar begrüßt die Verleihung des Friedensnobelpreises an die Anti-Atomwaffen-Kampagne Ican und gratuliert. Die Verbindung von Atomenergie und einer militärisch nutzbaren Nuklearwirtschaft ist aus Sicht von Eurosolar eng miteinander verknüpft.

Ican mit großem Ziel: Völkerrechtlichen Vertrag zur Abschaffung von Atomwaffen

Das norwegische Nobelpreiskomitee in Oslo hat in der vergangenen Woche erklärt, den Friedensnobelpreis in diesem Jahr an die Internationale Kampagne zur Abschaffung von Atomwaffen (International Campaign to Abolish Nuclear Weapons, kurz: Ican) zu verleihen. Für den wohl bekanntesten und renommiertesten Friedenspreis der Welt, hatte die Jury eine Entscheidung zwischen über 200 Personen und weiteren mehr als 100 Organisationen zu treffen. Bei Ican handel es sich um internationales Bündnis von Nichtregierungsorganisationen (NGOs), die sich für die Abschaffung von Atomwaffen durch einen bindenden völkerrechtlichen Vertrag bemüht. Von einem kleinen Büro bei Genf, hat Ican bereits über 120 Staaten der Vereinten Nationen für einen solchen Vertrag gewonnen. Allerdings sind alle bekannten Atommächte sowie die meisten Nato-Staaten inklusive Deutschland nicht dabei.

Eurosolar für friedlichere und erneuerbare Welt

Die 1988 vom SPD-Politiker Hermann Scheer (1944 - 2010) gegründete Europäische Vereinigung für erneuerbare Energien Eurosolar gratuliert nun der Initiative Ican zum Friedensnobelpreis und erklärt dabei, warum die friedliche und militärische Nutzung der Atomenergie eng miteinander verbunden sind. Der Kampf gegen Atomwaffen und der Kampf gegen Nuklearwirtschaft und Atomkraftwerke sind aus Sicht von Eurosolar zwei Seiten der gleichen Medaille. Bei der sogenannten "friedlichen Nutzung der Kernenergie" sei es den Fürsprechern der Atomlobby immer auch um die Schaffung und Erhaltung einer ebenfalls militärisch nutzbaren Nuklearwirtschaft gegangen. Eurosolar sei seit drei Jahrzehnten der Überzeugung, dass Atombomben und Atomkraftwerke zusammen gedacht und beide „für eine friedlichere und erneuerbare Welt“ abgeschafft werden müssen.

Quelle: IWR Online

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