18.10.2017, 10:20 Uhr

Deutscher Solarpreis vergeben

Wuppertal – Der Deutsche Solarpreis 2017 ist vergeben. Fast jedes zweite ausgezeichnete Projekt stammt in diesem Jahr aus Nordrhein-Westfalen.

Der Deutsche Solarpreis 1994 von Dr. Hermann Scheer, dem 2010 verstorbenen Eurosolar-Gründer und SPD-Politiker, ins Leben gerufen. Seither wird der Preis von der gemeinnützigen Vereinigung für erneuerbare Energien Eurosolar vergeben. Die diesjährige Vergabe erfolgte am vergangenen Samstag (14.10.2017) in Kooperation mit der Enerigeagentur.NRW in der Villa Media in Wuppertal.

Streetscooter, Prokon und weitere – vier Auszeichnungen gehen nach NRW

Der in neun Kategorien verliehene Deutsche Solarpreis geht in diesem Jahr gleich vier Mal in das bevölkerungsreichste Bundesland NRW. So wurde die Unternehmensgruppe Aldi Süd für ein Projekt in Mühlheim an der Ruhr für die umfangreiche Nutzung von Solarenergie im Einzelhandel mit Einbindung von Elektromobilität und gezielter Kundenkommunikation ausgezeichnet. „Die Freunde von PROKON e.V.‘ (FvP) aus Dortmund erhält den Solarpreis für ihren Einsatz für erneuerbare Energien in Bürgerhand.

Für das Streetscooter-Projekt in Bonn erhält die Deutschen Post DHL Group eine Ehrung in der Kategorie „Transportsysteme“. Die Post realisiere damit umfassend eine umweltfreundliche City-Logistik, die ein Weckruf an die deutsche Automobilindustrie sei. Schließlich wurde das Bergische Energiekompetenzzentrum Metabolon in Lindlar für die innovative Nutzung einer Mülldeponie als Lern-, Forschungs- und Informationsstandort für Ressourcenmanagement sowie Energie- und Umwelttechnologien ausgezeichnet.

Gebäudekonzepte, Entwicklungshilfen und großes Engagement ausgezeichnet

Ein weiterer Preis ging an die Stadtwerke Heidelberg Umwelt GmbH als Vorreiter und Weichensteller für eine ökologisch und ökonomisch attraktive Stromversorgung für Mieter. Gewinner ist auch das Elobau Werk 2 in Leutkirch im Allgäu, das für ein integrales Gebäudekonzept mit regenerativer und effizienter Energietechnik ausgezeichnet wurde. Zudem ist die Stiftung Solarenergie aus Freiburg im Breisgau für den nachhaltigen und ganzheitlichen Beitrag zur Armutsminderung in Entwicklungsländern mit Hilfe der Solarenergie unter Preisträgern des Deutschen Solarpreises 2017 zu finden.

Der Journalist Frank Farenski aus Berlin erhält den Solarpreis in der Kategorie „Medien“ für seine transparente und frei zugängliche Berichterstattung über die Energiewende. Ein „Sonderpreis für persönliches Engagement“ erhielt schließlich die Umweltgruppe Elbvororte aus Hamburg für ihr herausragendes, 30-jähriges Engagement im Bereich Umweltschutz und erneuerbare Energien.

Eurosolar: Es gibt den Willen zur völligen regenerativen Versorgung

Peter Droege, Präsident von Eurosolar, betont auf der Preisverleihung, dass es in Deutschland viele Initiativen gebe, die den Willen für eine völlige regenerative Energieversorgung zeigten. Es sei daher besonders wichtig, die Vorreiterrolle der Preisträger mit dem Solarpreis hervorzuheben. „Deutschland ist als Vorreiter der Energiewende auf neue, dynamische und erfolgreiche Initiativen angewiesen, um den ganzheitlichen Absprung von der konventionellen Energieversorgung zu bewältigen“, unterstreicht Droege.

NRW-Wirtschaftsminister sieht NRW als Vorbildfunktion

NRW-Wirtschaftsminister Andeas Pinkwart (FDP) betonte bei der Verleihung die Bedeutung neuer Technologien und sicherer Energieversorgungskapazitäten für NRW. „Projekte, wie sie mit dem Deutschen Solarpreis ausgezeichnet werden, sind Zeugnisse davon, welches ökonomisch sinnvolle Potenzial im Bereich der Erneuerbaren Energien in Deutschland existiert“. Dass gleich vier Auszeichnungen nach NRW gehen, zeige die Vorbildfunktion von NRW. „Zukünftig gilt es, das aufgrund der urbanen Struktur Nordrhein-Westfalens mit vielen freien Dachflächen große Potenzial für die Photovoltaik noch besser zu nutzen“, ergänzt der Minister.

Quelle: IWR Online

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