17.09.2025, 13:48 Uhr

Innovationshub Husum: Husum Wind 2025 treibt mit Spitzentechnologien die Energiewende voran


© MHC / Reinhard Witt

Husum - Die Husum Wind 2025 bringt vom 16. bis 19. September rund 600 Ausstellende aus 23 Ländern zusammen. Die Leitmesse der Windwirtschaft rückt Innovationen wie Wasserstoff, Digitalisierung und Cybersicherheit ins Zentrum und bietet praxisnahe Einblicke in das Energiesystem der Zukunft.

Neben Spitzentechnologien für On- und Offshore-Windkraft stehen in diesem Jahr Themen wie Recycling, Repowering, Speicher und Künstliche Intelligenz im Fokus. Internationale Kooperation, insbesondere mit dem Partnerland Dänemark, prägt die Messe ebenso wie die Diskussion um kritische Infrastrukturen. Das breite Rahmenprogramm stärkt den Austausch zwischen Branche, Wissenschaft, Politik und Öffentlichkeit.

Branchenplattform für Spitzentechnologien

Seit ihrer Gründung 1989 hat sich die Husum Wind von einer regionalen Schau zu einer internationalen Fachmesse entwickelt. Geschäftsführerin Meike Kern erinnerte daran, dass Husum schon früh eine Pionierrolle übernahm: „Heute geht es auf dieser Messe darum, den kommenden Anforderungen nicht nur zu begegnen, sondern ihnen voraus zu sein.“

Das Spektrum der diesjährigen Messe reicht von On- und Offshore-Technologien über grünen Wasserstoff und Speicher. Zudem spielen KI-gestützte Anwendungen, Cybersicherheit und Digitalisierung eine zentrale Rolle. „In Husum zeigt die Windenergiebranche ihre Leistungsfähigkeit und Innovationen. Damit signalisiert sie der Politik: Wir sind die Kernindustrie der deutschen Energieversorgung. Ohne uns geht es nicht“, konstatierte Bärbel Heidebroek, Präsidentin des Bundesverbands Windenergie.

Politik: Landesoffensive und bundesweite Integration

Auch die Politik ist in Husum präsent. Ministerpräsident Daniel Günther eröffnete die Messe im Beisein der gesamten Landesregierung Schleswig-Holsteins sowie hochrangiger Vertreterinnen und Vertreter aus Bundespolitik, Verbänden, dem Partnerland Dänemark und der nationalen wie internationalen Windwirtschaft. „Gemeinsam mit Dänemark haben wir das Ziel, die Energiewende in Europa weiter voranzubringen und eine klimafreundliche Industrie aufzubauen. Mit der Umsetzung der Erneuerbare-Energie-Richtlinie wird die Energiewende in Deutschland beschleunigt und entbürokratisiert. Damit haben wir eine große Chance, unsere Ausbauziele zu erreichen“, sagte Günther in seiner Eröffnungsrede. Daran knüpfte Tobias Goldschmidt, der schleswig-holsteinische Minister für Energiewende, Klimaschutz, Umwelt und Natur, an: „Die Energiewende in Schleswig-Holstein ist Motor und Vorreiter für die deutschlandweite Transformation. Windenergie schützt unser Klima, macht uns unabhängig von autoritären Regimen und ist für die Wirtschaft ein echter Standortfaktor. Jetzt ist verlässliche und zuversichtliche Energiepolitik gefragt.“

Auch Stefan Rouenhoff, Parlamentarischer Staatssekretär bei Bundeswirtschaftsministerin Katherina Reiche, betonte trotz der jüngsten Störfeuer aus Berlin im Zusammenhang mit dem 10-Punkte-Plan zur Energiewende in seiner Rede die Rolle der Windenergie als tragende Säule der Energiewende: „Das erklärte Ziel der Bundesregierung ist ein sicheres und bezahlbares Energiesystem, das breite Unterstützung in unserer Gesellschaft erfährt und mit dem wir den Weg der Dekarbonisierung fortsetzen können. Eine zentrale Rolle spielt dabei die Windenergie. Jetzt gilt es, die erneuerbaren Energien konsequent in das Gesamtsystem einzubinden, um ihre Kosteneffizienz zu steigern und ihre Netzdienlichkeit zu gewährleisten.“

Cybersicherheit und Resilienz als Schlüsselthemen

Ein zentrales Diskussionsthema bei der Eröffnung war die Cybersicherheit. Mit Blick auf die wachsende Rolle der Windenergie als Teil kritischer Infrastruktur wiesen Branchenvertreter auf die Notwendigkeit klarer Schutzmaßnahmen hin. Dr. Dennis Rendschmidt, Geschäftsführer VDMA Power Systems, betonte in diesem Zusammenhang die Rolle von Windenergieanlagen als Teil der kritischen Infrastruktur: „Diese ist wesentlich für die Resilienz des Energiesystems und die Sicherstellung der Versorgungssicherheit. Der Ausbau der Windenergie trägt zudem stark zur heimischen Wertschöpfung und Beschäftigung bei. Damit ist klar, dass Windenergieanlagen wirksam vor digitalen Bedrohungen zu schützen sind und die NIS-2-Richtlinie regulatorische Lücken konsequent schließen muss.”

Internationale Kooperation im Fokus

Das Partnerland Dänemark nutzt die Messe, um auf die Bedeutung grenzüberschreitender Projekte hinzuweisen. Generalkonsulin Anette Galskjøt betonte, dass Windkraft eine Kernkomponente eines zunehmend elektrifizierten Energiesystems sein könne. Deutschland sei dabei ein „enger Verbündeter“.

Die Deutsch-Dänische Handelskammer verwies auf Vorzeigeprojekte wie die Energieinsel Bornholm, die zeigten, dass gemeinsames Handeln die Versorgungssicherheit und Wettbewerbsfähigkeit in Europa stärkt. Internationale Präsenz aus den USA, Kanada, Thailand und Saudi-Arabien, unterstreicht die internationale Reichweite der Messe.

Quelle: IWR Online

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