28.11.2006, 10:31 Uhr

Biokraftstoff-Branche: Biokraftstoffe sichern Mobilität in Deutschland und Europa

Berlin - Vor dem Hintergrund der nun von der Bundesregierung beschlossenen Besteuerung von Biokraftstoffen haben in Berlin am 27. und 28. November über 850 Branchenvertreter aus über 40 Nationen über die Chancen und Risiken der neuen Rahmenbedingungen in Deutschland diskutiert.
In Deutschland konnte sich durch eine frühzeitige Förderung des Biokraftstoffmarktes eine starke Biokraftstoffbranche entwickeln, teilte der BBE mit. Mit einer Produktionskapazität über 3 Mio. t und einem erwarteten Absatz von 2,5 Mio. t in 2006 sei Deutschland Weltmeister im Biodieselmarkt. Mehr als 10 Prozent des Dieselbedarfs würden in Deutschland mittlerweile durch biogene Treibstoffe bereitgestellt. Mehr als 500.000 t Benzin würden zusätzlich durch Bioethanol ersetzt. Auch die Nutzung von Biogas im mobilen Bereich stehe in den Startlöchern. Im Marktsegment Biokraftstoffe wurden nach BBE-Angaben mehr als 25.000 Arbeitsplätze geschaffen und auch der Exportmarkt biete enorme Chancen und Beschäftigungspotenziale.
Trotz der vom ifo-Institut nachgewiesenen Überkompensation von Ausfällen durch die Begünstigung von Biokraftstoffen in der Mineralölsteuer über andere Steuereinnahmen, Schaffung von Arbeitsplätzen, Beiträgen zur Sozialkasse, etc. habe die Bundesregierung einen vollständigen Wechsel der Förderstrategie vollzogen, so der BBE weiter. Ab 2007 werden Mindestquoten unter dem vollen Steuersatz eingeführt und auch die steuerliche Vergünstigungen für reinen Biokraftstoff werden nach und nach beendet. Bereits seit August 2006 seien Rückgänge beim Biokraftstoffabsatz zu verzeichnen. Eine weitere Erhöhung der Steuersätze würde das Aus für den Reinkraftstoffmarkt bedeuten, so der BBE weiter. Mit dem schrittweisen Abbau der Steuerbegünstigung für Biodiesel und Pflanzenöl als Reinkraftstoff werde der größte Absatzmarkt aufgegeben.
Auch für die Entwicklung von synthetischen Biokraftstoffen, in die weltweit große Erwartungen gesteckt würden, biete die zeitliche Befristung der Förderung bis 2015 einen zu geringen Anreiz für die erforderlichen Investitionen in mehrfacher Millionenhöhe. Die Branche befürchtet, dass die Entwicklung von Kraftstoffen der 2. Generation ins Ausland verlagert werde.
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Quelle: iwr/28.11.06/