27.06.2019, 11:20 Uhr

ABB erhält Großauftrag für britischen Nordsee-Windpark


© ABB

Zürich, Schweiz - Im Herbst 2017 hat der britische Offshore-Windpark Moray East im Rahmen der Ausschreibung den Zuschlag erhalten. Ende 2018 konnte die Finanzierung abgeschlossen werden. Jetzt hat ABB einen Großauftrag für die Lieferung einer zentralen Turbinenkomponente erhalten.

ABB wird für die 100 Windenergieanlagen des schottischen Offshore-Windparks Moray East die Transformatoren liefern. Die Transformatoren, die sich durch eine kompakte Bauweise auszeichnen, werden nach ABB-Angaben auch dazu beitragen, dass die niedrigen Stromgestehungskosten von knapp 6 britischen Pence erreicht werden.

ABB-Transformatoren unterstützen niedrige Stromgestehungskosten

Der Schweizer Technologiekonzern ABB hat von MHI Vestas Offshore Wind den Auftrag über die Lieferung der Hochleistungstransformatoren für die insgesamt 100 Offshore-Turbinen vom Typ MHI Vestas V164-9.5 MW erhalten. Mit Hilfe der ABB-Transformatoren wird die Spannung des von den Windenergieanlagen erzeugten Stroms erhöht, so dass eine effizientere Übertragung mit reduzierten Verlusten und reduzierten Kosten möglich wird, so ABB. Moray East soll Strom für 5,75 britische Pence Kilowattstunde (kWh) liefern. Das ist weniger als die Hälfte der Stromkosten, die von vergleichbaren Offshore-Windparks erzeugt werden, die derzeit im Bau sind, so ABB. Die Hochleistungstransformatoren von ABB verfügen nach Angaben des Konzerns über eine kompakte Bauweise. Zudem sind sie so konstruiert, dass sie starken Vibrationen, plötzlichen Bewegungen und variablen elektrischen Belastungen standhalten wie sie typisch für den Einsatz von Windenergieanlage sind.

Im vergangenen Jahr hat ABB zwei weitere Aufträge für ähnliche Windstar-Transformatoren für zwei zentrale Offshore-Windprojekte von MHI Vestas erhalten: Borssele 3 & 4 Windparks vor der Küste der Niederlande und Windfloat Atlantic in Portugal. Letzteres ist ein schwimmendes Offshore-Windprojekt, in dem die weltweit größten und leistungsstärksten Windenergieanlagen zum Einsatz kommen sollen, die bislang auf einem schwimmenden Fundament installiert wurden.

Über den Offshore-Windpark Moray East

Der Standort des 950 MW Windpark Moray East befindet sich etwa 22 Kilometer vor der schottischen Küste. Im Herbst hatte die Projektgesellschaft bei der Offshore-Ausschreibung mit einem Zuschlagswert von 5,75 britische Pence je Kilowattstunden (kWh) den Projektzuschlag erhalten (rd. 6,4 Eurocent/kWh). Der Offshore-Windpark soll rein rechnerisch ausreichend Strom für eine Million Haushalte produzieren und jährlich bis zu 3,3 Millionen Tonnen Kohlendioxid einzusparen. In dem 295 Quadratkilometer großen Windpark werden 100 MHI Vestas Windenergieanlagen mit eine Leistung von jeweils 9,5 MW errichtet. Eigentümer von Moray East ist das Offshore-Konsortium Moray Offshore Windfarm (East) Limited (MOWEL), an dem der Regenerativ-Strom-Versorger EDP Renovaveis (43,3 Prozent), Diamond Green Limited (33,4 Prozent) und der französische Energiekonzern Engie (23,3 Prozent) beteiligt sind. Die Finanzierung über ein Volumen von 2,9 Mrd. Euro wurde Ende 2018 abgeschlossen. Die Projektfinanzierungsabkommen wurden mit einem Konsortium von 16 Geschäftsbanken sowie mit der dänischen Export Credit Agency (EKF) und der Japan Bank für internationale Zusammenarbeit (JBIC) unterzeichnet.

Quelle: IWR Online

© IWR, 2019