30.05.2014, 16:26 Uhr

Ausgezeichnet: Hohe Windenergie-Wertschöpfung in Dornum

Berlin - Die Nutzung der Windenergie ist für das niedersächsische Dornum zu einem wichtigen Wirtschaftsfaktor geworden. Die mehr als 80 Windenergieanlagen (WEA) werden von Landwirten und Windmüllern aus der Region betrieben und im eigenen Landkreis wurden viele dieser Anlagen hergestellt. Im Mai wird Dornum von der Agentur für Erneuerbare Energien (AEE) als Energie-Kommune ausgezeichnet.

„Die Energie aus Windkraft gehört hier in Ostfriesland schon lange dazu“, bestätigt Dornums Bürgermeister Michael Hook. „Während Segelboote den Wind ausschließlich zur Fortbewegung und Windmühlen zum Mahlen des Korns nutzten, bietet der in den modernen Windenergieanlagen erzeugte Strom eine Vielzahl von Möglichkeiten: Sei es zur Nutzung von Haushaltsgeräten, von Unterhaltungselektronik, zur Produktion von Gütern oder zum Betanken von Elektromobilen.“

Hook: WEA werden in der Region gebaut und von Landwirten betrieben

„Die meisten der Windenergieanlagen werden von Landwirten und Windmüllern aus der Region betrieben und sogar hier in Ostfriesland, in den Werken Aurich gebaut“, meint Bürgermeister Hook. „Damit sorgen die Windparks nicht nur für saubere Energie, sondern auch für kommunale Wertschöpfung in unserer Region.“

Ein Windrad mit einer Leistung von zwei Megawatt allein könne nach Angaben des AEE fast drei Millionen Euro an kommunaler Wertschöpfung während eines zwanzigjährigen Betriebs auslösen. Für eine ländliche Region wie Dornum würden solche ökonomischen Impulse Handlungsspielräume eröffnen. Geld, welches sonst dem Wirtschaftskreislauf der Kommune entzogen würde, bleibt laut AEE in Form von Einkommen, Steuern und Gewinn vor Ort.

Naturgewalten am Deich: Gefahr und Nutzen

Die knapp 4.500 Menschen in der niedersächsischen Gemeinde Dornum blicken auf einen jahrhundertedauernden Kampf mit den Naturgewalten zurück. Trotz der Anstrengungen im Deichbau erlebten die Ortschaften zwischen Neßmer- und Dornumersiel in vielen Sturmfluten die zerstörerische Kraft von Wind und Wasser. Dass die Naturkräfte auch dem Nutzen der Menschen dienen können, gehörte dabei ebenfalls zu den Traditionen dieses Landstrichs. Die Segelhäfen und die Dornumer Bockwindmühle aus dem Jahr 1626 zeugen von dieser Geschichte mit und am Wind.

„Dank der bisherigen Gesetzgebung wurden in Dornum lokale Investitionen in eine dezentrale Energieversorgung ermöglicht“, bekräftigt Bürgermeister Hook. „Ohne entsprechende Anreize und Garantien wird es für regionale Akteure immer schwieriger, Energieprojekte umzusetzen.“

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