BHKW-Spezialist 2G Energy beklagt schwache Auslandsnachfrage
Heek – Die 2G Energy AG hat in den ersten neun Monaten 2013 weniger umgesetzt als im Vorjahreszeitraum und auch das EBIT ist deutlich geschrumpft. Der Hersteller von Kraft-Wärme-Kopplungs-(KWK)-Anlagen beklagt dabei u.a. die unerwartet schwache Auslandsnachfrage.
Die Aktie von 2G Energy startet am Montagmorgen mit einem Kursplus on den Handel. In den ersten Minuten legt das Wertpapier um 0,4 Prozent auf 23,71 Euro zu.
Bewertungsmaßnahmen und schwache Auslandsnachfrage belasten
2G Energy hat im Zeitraum Januar bis September einen Umsatz in Höhe von 65,8 Mio. Euro erwirtschaftet. Das sind knapp vier Prozent weniger als im gleichen Zeitraum des Vorjahres (9M 2012: 68,3 Mio. Euro). Zum 30. September 2013 weist 2G ein EBIT in Höhe von 0,3 Mio. Euro aus (9M 2012: EBIT 4,0 Mio. Euro). Insgesamt belasteten die gestiegenen kapazitätsbedingten Vorhaltekosten und Einmaleffekte aus Bewertungsmaßnahmen sowie die unerwartet schwache Auslandsnachfrage – wie bei Vorlage des H1 Berichts kommuniziert – die Ergebnissituation nach den ersten neun Monaten.
Prognose bestätigt: EBIT zwischen 3 und 5 Mio. Euro
Das Konzernergebnis (nach Steuern) der ersten neun Monate 2013 beläuft sich auf 0,4 Mio. Euro. Der Vorstand bestätigt seine Ende September angepasste Prognose für das Geschäftsjahr 2013 von einem Konzernumsatz zwischen 120 und 140 Mio. Euro und einem positiven Ergebnis vor Zinsen und vor Steuern (EBIT) zwischen 3 und 5 Mio. Euro. Das Deutschland-Geschäft, insbesondere für erdgasbetriebene KWK-Anlagen, wächst weiter erwartungsgemäß und in den Auslandsmärkten ist im 2. Halbjahr 2013 eine Belebung der Nachfrage feststellbar. Für das Geschäftsjahr 2014 geht der Vorstand von einer Rückkehr auf den Wachstumspfad aus. Der Bedarf an KWK-Anlagen zur unabhängigen und effizienten Strom- und Wärmeversorgung steigt.
Gute Auftragsentwicklung in UK, Italien und USA
In den letzten Monaten verzeichnete 2G insbesondere aus Großbritannien, Italien und den USA eine lebhaftere Nachfrage und eine gute Auftragsentwicklung (aktuell zusammen 50 Anlagen beauftragt). Aus Italien (18 Anlagen) verzeichnet 2G nach Abschluss eines Registrierungs- und Vergabeverfahrens wieder rege Nachfrage. In den USA (18 Anlagen; je zur Hälfte Biogas-/Erdgasprojekte) belebt sich mit der beginnenden konjunkturellen Erholung die Nachfrage und die Auftragsbücher der US-amerikanischen Vertriebs- und Serviceeinheit 2G Cenergy füllen sich. In Europa beträgt die von 2G verkaufte Anlagengröße im Durchschnitt rund 250 kW. Weitere Großaufträge für modulare biogasbetriebene KWK-Anlagen im Bereich des Abfallrecyclings und der Wertstoffkreislaufwirtschaft befinden sich in der finalen Projektierungsphase.
In Großbritannien (14 Anlagen für Biogasbetrieb) besteht weiterhin eine attraktive Förderkulisse für Biogasanlagen, so dass 2G KWK-Anlagen sowohl direkt über ihr Tochterunternehmen als auch über deutsche Biogasanlagenbauer als Wiederverkäufer absetzen kann. 2G konzentriert sich auf die Regionen Europa und Amerika. Diese Kernmärkte zeigen Wachstumspotenziale bis 2020 und attraktive Chancen-Risiko-Profile auf.
Die Entwicklung im deutschen Markt, insbesondere für erdgasbetriebene KWK-Anlagen, ist weiter gut. Aufträge kamen insbesondere von Industriekunden, Stadtwerken, großen Energieversorgern und Energie-Contractoren (IPP, Independent Power Producer). Die Stadtwerke als Zweckbetriebe investieren in dezentrale, effiziente und kostengünstige Energieversorgung der Städte/Gemeinden und ihrer Bürger. Die großen Energieversorgungsunternehmen (EVU) beginnen, ihre Geschäftsmodelle von Großkraftwerken auf kleinere, dezentrale, flexible und steuerbare KWK-Technologie umzustellen. Das ist auch die Voraussetzung dafür, dass sich die EVU am Aufbau der Infrastruktur für sogenannte virtuelle Kraftwerke (VPP, Virtual Power Plants) beteiligen.
© IWR, 2013