09.03.2015, 08:38 Uhr

Deutsche Geothermie-Branche rückt zusammen

Augsburg - Die deutsche Geothermie-Branche findet sich zu einem großen Bundesverband zusammen. Die Mitglieder des Wirtschaftsforum Geothermie e.V. (WFG) und des Bundesverbandes Geothermie.V. (BVG) haben beschlossen, einen gemeinsamen Verband zu bilden.

Die Entscheidung ist in der vergangenen Woche auf der Geotherm – expo & congress 2015 gefallen. Die Mitglieder der beiden Vorgänge-Verbände haben jeweils für einen Zusammenschluss gestimmt.

Ab 2016 ist Bundesverband Geothermie e.V. zentraler Ansprechpartner

„Es wächst zusammen, was zusammengehört“, erklärt Dr. Erwin Knapek, der zuletzt in Personalunion als Vorsitzender des Wirtschaftsforums Geothermie e.V. (WFG) und als Präsident des Bundesverbandes Geothermie e.V. (BVG) fungierte. Das Votum der Mitglieder beider Verbände war eindeutig: Mit großer Mehrheit haben sie ein Zusammengehen beschlossen. „Wir sprechen nun seit fast zwei Jahren mit einer Stimme. Daher ist es nur konsequent, die Verbändestrukturen zu vereinfachen und einen einzigen, schlagkräftigen Verband zu formen. Ab 2016 ist ausschließlich der Bundesverband Geothermie e.V. der Ansprechpartner für Politik, Öffentlichkeit und Unternehmen“, so Knapek. Er ist seit 2006 Vorsitzender des WFG und zudem seit 2013 Präsident des GtV-Bundesverband Geothermie e.V. – jetzt Bundesverband Geothermie e.V. Sein Ziel, die beiden größten deutschen Geothermie-Verbände zu vereinen, wird nun erreicht.

Wirtschaftsforums Geothermie wird aufgelöst

Konkret wird die Fusion der Verbände durch den Wechsel der WFG-Mitglieder in den Bundesverband Geothermie e.V. und die planmäßige Auflösung des Wirtschaftsforums Geothermie e.V. „Jetzt müssen wir noch Feinabstimmungen vornehmen. Unser Zeitplan sieht vor, dass sich das WFG Ende 2015 auflöst und die Mitglieder zum BVG überwechseln“, sagt Knapek.

Die zukünftige Aufgaben- sowie Arbeitsteilung sieht vor, dass die Geschäftsstelle in Augsburg ist künftig unter anderem für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit sowie Landespolitik-Kontakte zuständig sein wird. In Berlin liegt der Fokus auf politischer Arbeit, auf der Mitgliederverwaltung, der Wissensvermittlung und dem Veranstaltungsmanagement.

Geothermie-Stromerzeugung in Deustschland noch ausbaufähig

Deutschland belegt bei der installierten Kapazität zur Wärmeerzeugung auf Basis von Geothermie nach Angaben der Verbände mit rund 4.200 Megawatt (MW) thermischer Leistung weltweit den 5. Rang nach den USA und China sowie Schweden und Norwegen. Bei der Stromerzeugung hingegen liegt Deutschland mit 31,3 MW (Stand 2013) im weltweiten Vergleich bislang noch auf einem der hinteren Plätze.

Für die Zukunft gehen Experten von einem deutlichen Wachstum der Erdwärmenutzung aus. Einer Prognose des Bundesverbands Erneuerbare Energie (BEE) zufolge soll die Stromerzeugung durch Geothermie in Deutschland bis 2020 auf jährlich 3,75 Mrd. Kilowattstunden (kWh) ansteigen. Im Jahr 2013 waren es 25 Mio. kWh, was dem jährlichen Strombedarf von 8.300 Zweipersonen- Haushalten entspricht.

Quelle: IWR Online
© IWR, 2015