Energie heute: Bioethanol im Zugzwang - Merkel: Autobau und Klimaschutz schließen sich nicht mehr aus
Münster - Noch immer herrscht Unklarheit bei der PKW-Verträglichkeit von E10-Bioethanol. Nach den ersten offiziellen Zahlen des Verbands der Automobilindustrie (VDA) wären lediglich 375.000 Autos in Deutschland betroffen, die Probleme mit dem Kraftstoffmix haben könnten. Die Fahrzeughalter müssten dann auf das teurere Super Plus ausweichen. Der ADAC geht jedoch nach kürzlich veröffentlichten eigenen Erhebungen von über 3 Mio. Fahrzeugen aus und fordert eine Verschiebung der E10-Einführung. Die zum Ende März fälligen, aktualisierten Zahlen des VDA stehen noch immer aus. Bundesumweltminister Sigmar Gabriel (SPD) hat nun Medienberichten zufolge versichert, ohne klare Zahlen die Verordnung nicht in Kraft setzen zu wollen. Er wolle sie auch nicht durchsetzen, wenn die Zahl eine Mio. Fahrzeuge übersteigt, wird Gabriel zitiert. Währenddessen habe die grüne Fraktionschefin Bärbel Höhn der Bundesregierung "Pfusch" vorgeworfen. Gabriel habe blauäugig allein den Zahlen des Automobilverbands VDA vertraut und negative Auswirkungen für den Autofahrer heruntergespielt.
Merkel: Autobau und Klimaschutz schließen sich nicht mehr aus
Während eines Besuchs beim Autohersteller Ford lobte Bundeskanzlerin Angela Merkel die erzielten Fortschritte der Automobilindustrie beim Klimaschutz. Es sei interessant, wie verschiedene Innovationen ineinandergriffen. Wichtig sei, alle Möglichkeiten zum Ausstoß von Kohlendioxid zu prüfen. Aber dabei müsse man auch realistisch bleiben, forderte die Kanzlerin. "Ich halte nichts davon eine Branche – oder da auch bestimmte Segmente – in einer bestimmten Weise zu reglementieren." Zwar sei bekannt, dass es nur ein bestimmtes Zeitfenster gebe, um die Herausforderungen des Klimaschutzes zu bewältigen. Dieses müsse genutzt werden. "Aber wir müssen auch die Entwicklungsdauer berücksichtigen," forderte Merkel. Die Politik dürfe der Automobilindustrie keine unrealistischen Zeitvorgaben machen. Damit erneuerte Merkel ihre Kritik an Plänen der Europäischen Union. Diese sehen Strafen gegen einen zu hohen Kohlendioxid-Ausstoß von Autos vor. Die Politik müsse aufpassen, dass sie durch solche Strafen nicht an "falschen Stellen" in den Markt eingreife. Europas Automarkt dürfe sich nicht selbst gegenüber anderen Teilen der Welt benachteiligen.
Wirtschaftsminister Glos will CO2-Ausgleich für Atomausstieg
Bundeswirtschaftsminister Michael Glos verlangt einem Bericht des Handelsblatts zufolge einen Ausgleich für CO2-Mehremissionen, die aus dem Ausstieg aus der Atomenergie stammen. Glos habe Umweltminister Sigmar Gabriel aufgefordert, sich in den Verhandlungen mit der EU-Kommission für eine entsprechende Kompensation starkzumachen. Schweden habe Ende der 90er Jahre in einer vergleichbaren Situation für sich eine Sonderbehandlung auf EU-Ebene durchgesetzt. Damit gebe es einen Präzedenzfall, von dem Deutschland aus Sicht des Wirtschaftsministers nun profitieren könne, berichtete das Handelsblatt.
Klima-Forscher schließen Datenlücke mit neuem Datierungsverfahren
Mit einem neuen Methoden-Mix ist es Forschern der Universität Hohenheim zusammen mit internationalen Kollegen gelungen, die Klima- und Geschichts-Archive aus Eiskernen und Baumhölzern direkt miteinander zu verknüpfen – womit sie erstmals Klima-Ereignisse bis in die Zeit vor 14.500 Jahren exakt datieren können. Die neue Methode kombiniere die Vorteile beider Archive und überwinde die jeweiligen Nachteile. Die Forscher nutzten für ihre Methode zwei radioaktive Elemente, die über Gletschern und Bäumen in der Atmosphäre gebildet werden. Eines dieser radioaktiven Elemente ist Beryllium (10Be), das mit dem Schnee aus der Atmosphäre gewaschen wird und in den Eiskernen erhalten bleibt. Ein anderes ist radioaktiver Kohlenstoff (14C), den Bäume aus der Luft aufnehmen und in ihre Jahrringe einbauen. Die Beryllium Kurve aus dem Grönländischen Eis und die des radioaktiven Kohlenstoffs aus den Jahrringen weisen im Laufe der Zeit exakt die gleichen Schwankungsmuster auf – und machen damit Eiskerne und Jahrringe direkt miteinander vergleichbar.
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Quelle: iwr/stromtarife/02.04.08/
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