Flugverkehr der Zukunft: DLR weiht Institut für Elektrifizierte Luftfahrtantriebe in Cottbus ein
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Köln, Cottbus - Gegenwärtig steht die Luftfahrt vor großen Herausforderungen. Zu den zentralen Punkten zählt die Reduktion des Treibhausgasausstoßes. Wie dies gelingen kann, untersucht das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt e. V. (DLR) künftig in einem eigenen Institut.
Das DLR eröffnet in Cottbus ein Forschungsinstitut für die Entwicklung emissionsärmerer Antriebssysteme in der zivilen Luftfahrt. Im Fokus der Forschung steht ein klimafreundlicher und leiser Flugverkehr der Zukunft. Inhaltliche Schwerpunkte sind die Themen Luftfahrt, Energie, umweltverträgliche Mobilität, alternative Treibstoffe, innovative Antriebe sowie elektrisches Fliegen. Das neue Institut in Cottbus soll zudem auch zum Strukturwandel in Brandenburg beitragen.
Hochtechnologiestandort für zukünftige Luftfahrttechnik entsteht in Cottbus
In der Luftfahrt können hybrid-elektrische Antriebe kurz- bis mittelfristig einen Weg zur weiteren Emissions-Reduktion beitragen und rein elektrisch betrieben auch einen klimaneutralen Luftverkehr ermöglichen. Das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) forscht in dem neuen DLR-Institut für Elektrifizierte Luftfahrtantriebe, das am 10. März 2022 am Standort Cottbus eröffnet wurde, an diesen Technologien, um seine Vision vom emissionsfreien Fliegen zu verwirklichen. Auf der Agenda steht der Aufbau eines Hochtechnologiestandortes für zukünftige Luftfahrttechnik in Cottbus, der in ein breites Kompetenz- und Forschungsnetzwerk innerhalb und außerhalb des DLR eingebunden sein wird.
Mit der Forschung an elektrifizierten Luftfahrtantrieben verfolgt das DLR nach Angaben der Vorsitzenden des DLR-Vorstands Prof. Anke Kaysser-Pyzalla einen ganzheitlichen Systemansatz und will so Lücken im Portfolio der deutschen Luftfahrtantriebsforschung schließen. Gleichzeitig soll das aus Mitteln des Strukturstärkungsgesetzes für die Kohleregionen am Standort Cottbus gegründete Institut wesentlich zum Strukturwandel in der Lausitz beitragen. „In der Lausitz-Region wird das ingenieurswissenschaftliche Know-how aus mehreren Fachdisziplinen gebündelt, um die Entwicklung an klimafreundlichen Antrieben voranzutreiben und in die Praxis überführen zu können,“ so Prof. Lars Enghardt, kommissarischer Direktor des Instituts für Elektrifizierte Luftfahrtantriebe.
Kooperationen am Standort Cottbus
Im Rahmen seiner Forschungsarbeit kooperiert das Institut unter anderem mit dem Center for Hybrid Electric Systems Cottbus (CHESCO). Ziel dabei ist es, der Industrie und der Forschung in Cottbus eine ganzheitliche Testumgebung für die Entwicklung hybrid-elektrischer oder komplett elektrischer Luftfahrtantriebe zur Verfügung zu stellen. Gemeinsame Forschungsvorhaben auf nationaler und internationaler Ebene sollen zukünftig auch die Wirtschaft in der Region unterstützen. Darüber hinaus arbeiten die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler eng mit Universitäten, wie der Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus-Senftenberg (BTU) zusammen, um qualifizierten wissenschaftlichen Nachwuchs für die Luftfahrtherausforderungen von morgen auszubilden.
Bis zu 150 Beschäftigte am Institut
Das Institut für Elektrifizierte Luftfahrtantriebe wurde im Juni 2021 gegründet und hat mittlerweile 23 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Bis Ende des Jahres 2022 soll der Personalbestand auf 35 Mitarbeitende erweitert werden, in seinem Endausbau sollen bis zu 150 Mitarbeitende dort tätig sein.
Quelle: IWR Online
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