23.03.2020, 12:01 Uhr

Forscher setzen auf automatisiertes Batteriezell-Recycling


© Hochschule Esslingen

Esslingen – Mit dem Ausbau der Elektromobilität kommen immer mehr Batterien in Umlauf. Forscher der Hochschule Esslingen wollen Antriebsbatterien recyceln und das Material neuen Batterien beimischen.

Mit einem Millionen-Forschungsprojekt fördert das Umweltministerium Baden-Württemberg eine industrienahe Demontagefabrik für Traktionsbatterien. Im Fokus der Forschung stehen die Rückgewinnung von NMC-Recyclaten (Nickel, Mangan, Cobalt) und die Verwendung des recycelten Materials in neuen Batterien.

Deutschlandweit einmaliges Batterie-Recyclingprojekt – „DeMoBat“

Das vom Umweltministerium Baden-Württemberg geförderte Forschungsprojekt „DeMoBat“ untersucht, wie Traktionsbatterien und Elektroantriebe für E-Mobile robotergestützt demontiert und dadurch effizienter recycelt werden können. Das Fördervolumen beläuft sich insgesamt auf 13 Millionen Euro und verteilt sich auf vier Jahre. Das Projekt ist deutschlandweit einmalig. Die Hochschule Esslingen erhält 600.000 Euro Direktförderung. Mit diesem Fördergeld soll eine Demontagefabrik industrienah errichtet werden. Für die technologische als auch wirtschaftliche Begleitung wird ein Kompetenzzentrum gegründet.

Rohstoffsicherung durch Rückgewinnung von NMC-Reyclaten

Die Wissenschaftler des Instituts für Nachhaltige Energietechnik und Mobilität (INEM) an der Hochschule Esslingen sind Teil eines Konsortiums von 13 Projektpartnern aus Industrie, Wirtschaft und Wissenschaft. In dem Verbundprojekt untersucht die Hochschule Esslingen in den kommenden drei Jahren zwei Aspekte: das Batteriezell-Recycling, insbesondere die Gewinnung von so genannten „NMC-Recyclaten“. Diese Einzelteile wie Nickel, Mangan und Cobalt-Oxid sollen mit dem Forschungsprojekt durch verschiedene, umweltschonende Verfahren industriell und automatisiert wieder verwertet können. Dabei setzt sich die Methodik aus den Prozess- bzw. Arbeitsschritten der Charakterisierung, der automatisierten Zerlegung des stofflichen Recyclings sowie der Materialbefundung zusammen. Der zweite Aspekt der Forscher widmet sich der Möglichkeit, bei der Fabrikation von Neuzellen Recyclat-Material beizumischen.

Über das Forschungsprojekt „DeMoBat“

Das Umweltministerium Baden-Württemberg fördert das Forschungsvorhaben „DeMoBat“ mit insgesamt13 Millionen Euro, verteilt auf vier Jahre. Beteiligt sind Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus-Senftenberg (BTU), das Clausthaler Umwelttechnik Forschungszentrum (CUTEC) der Hochschule Esslingen, das Fraunhofer-Institut für Produktionstechnik und Automatisierung (IPA), das KIT (IIP & WBK) gemeinsam mit Industriepartnern aus der Automobilwirtschaft und aus dem Recyclingbereich (acp systems AG, CTC battery technology GmbH, Erlos GmbH, Greening GmbH & Co. KG, Mercedes Benz AG, Siemens AG und der Silberland Sondermaschinenbau GmbH).

Quelle: IWR Online

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