01.08.2014, 12:04 Uhr

Frankreich will 10 Milliarden in Erneuerbare investieren

Paris – Frankreichs Umweltministerin Marie-Ségolène Royal hat einen Gesetzentwurf für die Energiewende und für grünes Wachstum präsentiert. Im Rahmen dieses Gesetzes sollen zehn Milliarden Euro in erneuerbare Energieträger investiert werden.

IWR Online berichtet bereits Anfang Juli 2014, dass die französische Regierung einen Gesetzentwurf zur Umsetzung des neuen französischen Energiemodells plant. Nun hat Umweltministerin Royal einen solchen Gesetzentwurf vorgelegt. Vieles bleibt aber noch vage.

Frankreich plant den Umbruch in der Energiepolitik

Das geplante Gesetz soll die Energiewende vorantreiben und das grüne Wachstum stärken. Eines der Ziele dieses Gesetzes ist, dass der Anteil der Kernenergie an der gesamten Stromversorgung auf 50 Prozent bis 2025 reduziert werden soll. Außerdem ist geplant, die Treibhausgasemissionen um 40 Prozent bis 2030 zu senken. Der Endenergieverbrauch soll bis 2050 sogar um 50 Prozent sinken. Zudem ist vorgesehen, den Anteil der erneuerbaren Energien auf 23 Prozent des Brutto-Endenergieverbrauchs bis 2020 und auf 32 Prozent bis zum Jahr 2030 zu steigern. Übereinstimmenden Medienberichten zufolge plant die französische Regierung, insgesamt bis zu 10 Mrd. Euro in erneuerbare Energien zu investieren.

Kernenergie mit Abstand wichtigste Stromquelle

Nach den insgesamt acht Kapiteln des geplanten Gesetzes soll Frankreich den Kampf gegen die Erderwärmung angehen, die Energiekosten senken und die Emissionen von Treibhausgasen reduzieren. Um Energieeinsparungen zu erreichen, werden Gebäude saniert. Ebenso plant die Regierung, den Verkehr umweltfreundlicher zu gestalten. Die erneuerbaren Energien sollen gefördert werden und einen größeren Anteil am Energiemix bekommen. Außerdem will die französische Regierung die nukleare Sicherheit stärken. Frankreich soll insgesamt kohlenstoffärmer aufgestellt werden.

Für Frankreich sind all diese Ziele sehr ambitioniert, da 2013 die erneuerbaren gerade mal einen Anteil von 16,6 Prozent an der Stromerzeugung hatten. Von diesem Anteil entfällt der überwiegende Teil auf die Wasserkraft. 83,4 Prozent der Stromerzeugung in Frankreich stammten aus konventionellen Kraftwerken. Fast 75 Prozent der Stromerzeugung werden derzeit noch durch die Kernenergie abgedeckt.

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