25.11.2015, 16:08 Uhr

Globale Temperatur-Erhöhung um 1 Grad schon erreicht

Genf - Auf der UN-Klimakonferenz in Paris 2015 soll ein Abkommen geschlossen werden, das den Temperaturanstieg auf 2 Grad begrenzt. Schlechte Nachrichten für den Planeten: die Weltorganisation für Meteorologie (WMO) teilt nun mit, dass eine Erhöhung um 1 Grad wohl bereits 2015 erreicht wird.

Die globale Oberflächentemperatur im Jahr 2015 wird nach Einschätzung der Weltorganisation für Meteorologie (WMO) auf ein neues Rekordniveau steigen. Eine Kombination aus mehreren Faktoren ist die Ursache.

Wärmste 5-Jahresperiode für den Zeitraum 2011 bis 2015

Die Jahre 2011 bis 2015 sind laut WMO die bisher wärmste globale 5-Jahresperiode mit vielen extremen Wettersituationen, u.a. Hitzewellen. Das hat mehrere Ursachen, so die WMO. „Erstmals stieg im Frühjahr 2015 die CO2-Konzentration in der Atomsphäre über die Grenze von 400 ppm. Das Jahr 2015 ist das heißeste Jahr mit Wasser-Oberflächentemperaturen auf dem höchsten Niveau seit Messbeobachtung. Es ist wahrscheinlich dass die 1 Grad-Marke bereits überschritten wurde, so WMO-Generalsekretär Michel Jarraud.

Weltweite Auswirkungen von El Niño bis ins Jahr 2016 spürbar

Zusätzlich zu diesen Einflussfaktoren puscht dieses Jahr ein sehr kräftiger El Niño die Temperaturerhöhung, der aktuell noch an Kraft gewinnt. Die Folgen sind u.a. ein extrem warmer Oktober. „Die Auswirkungen des El Niño werden noch bis ins Jahr 2016 zu spüren sein“, so Jarraud.

Klimakonferenz in Paris: was bringt ein Abkommen?

Geht es nach den Politikern, so wird die UN-Klimakonferenz in Paris 2015 auf jeden Fall ein Erfolg werden. Während in den Vorjahren das Ringen um CO2-Obergrenzen und Begrenzungen im Vordergrund stand, bringen die Länder in diesem Jahr ihre Klimaschutzbeiträge ein. Der Wandel von der Begrenzungsdebatte zu aktiven Klimaschutz-Beiträgen ist neu. Ob es tatsächlich zu quantitativ messbaren und überprüfbaren Beiträgen kommt, dürfte die eigentlich spannende Frage sein.

Einen Wandel von der Begrenzungsdebatte hin zu aktivem Handel im Sinne von Investitionen ist ein Vorschlag, den das Internationale Wirtschaftsforum Regenerative Energien (IWR) im Jahr 2009 entwickelt und vorgestellt hat. Mit dem CERINA-Plan (= CO2 Emissions and Renewable Investment Action Plan) setzt das IWR auf ein Investitionsmodell, bei dem prinzipiell alle Länder mitwirken können und eine gemäß dem Verursacherprinzip gerechte Beteiligung in Höhe des länderspezifischen CO2-Ausstosses möglich ist.

Quelle: IWR Online

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