29.06.2012, 10:51 Uhr

Höchststrahlung im verunglückten Fukushima-Reaktor 1

Tokio/Münster - Im Reaktor Nummer eins des verunglückten Atomkraftwerks von Fukushima sind Strahlungswerte in Rekordhöhe gemessen worden. Nach Angaben des japanischen Atomforums JAIF habe der Betreiber TEPCO mitttels Endoskopie erstmals seit dem Unglück im März 2011 die Strahlung im Reaktor eins des Kraftwerks Fukushima Daiichi gemessen. Dabei habe der Betreiber mit 10.300 Millisievert (10.300.000 Mikorsievert) pro Stunde ein Rekordniveau festgestellt. Dieses Niveau würde den Angaben zufolge bei Menschen innerhalb von 50 Minuten zum Tode führen. Zur Einordnung: Die Arbeiter des Kraftwerks dürfen beispielsweise nur einer Strahlenbelastung von max. 250 Millisievert pro Stunde (250.000 Mikrosievert) ausgesetzt werden. In Deutschland beträgt die natürliche Strahlenbelastung im Durchschnitt 0,02 Mikrosievert pro Stunde.

Einsatz von Robotern

Die aktuelle Rekordmessung in Fukushima wurde etwa 20 cm über der Oberfläche einer Wasserlache in der Kondensationskammer des Reaktors gemessen. Es seien keine beschädigten oder undichten Teile in dem kontaminiertem Reaktor entdeckt worden. In einem Abstand von vier Metern über der Wasseroberfläche sei noch ein Wert von 1.000 Millisievert gemessen worden. Damit seien die Werte etwa 10 Mal höher als in den Reaktoren Nummer zwei und drei. Wie JAIF weiter mitteilte, habe ein Sprecher von TEPCO angekündigt, dass Roboter bei der weiteren Überprüfung der Schäden eingesetzt werden sollen, damit Gesundheitsrisiken für Menschen vermieden werden.

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