Innogy mit Gewinnwarnung und Milliarden-Investitionen
Essen - Der Energieversorger innogy hat die Zahlen für das Geschäftsjahr 2017 nach unten korrigiert. Vor allem das britische Geschäft macht Sorgen. Gleichzeitig wird der Blick nach vorne gerichtet.
Vorstand und Aufsichtsrat der innogy SE haben heute die Planung für das Geschäftsjahr 2018 verabschiedet und damit die Weichen für die Zukunft gestellt.
Hohe Investitionen in Digitalisierung, Elektromobilität und erneuerbare Energien belasten
Auf der Grundlage der Planungen hat der Vorstand seine Prognose für 2018 veröffentlicht. Demnach wird die Ergebnisentwicklung im kommenden Geschäftsjahr insbesondere durch deutlich gesteigerte Ausgaben für Zukunftsprojekte wie Digitalisierung sowie durch Investitionen in zukunftsträchtige Geschäftsfelder wie Elektromobilität, erneuerbare Energien und Breitband geprägt sein. Peter Terium, Vorstandsvorsitzender der innogy SE, sieht das Unternehmen als Vorreiter des Wandels. Die hohen Investitionen in die Zukunft hätten kurzfristig ihren Preis, zahlten sich aber langfristig aus.
Investitionen steigen 2018 um mindestens 25 Prozent
2018 soll der bereinigte Gewinn (EBIT) auf Konzernebene bei rund 2,7 Mrd. Euro liegen. Im Vertriebsgeschäft seien verringerte Ertragsaussichten gegenüber 2017 zu erwarten. Auch für das Netzgeschäft wird das bereinigte EBIT voraussichtlich leicht unter Vorjahr liegen, so innogy. Hier hatte innogy im Vorjahr vor allem in Osteuropa von positiven Witterungsverhältnissen profitiert. In beiden Unternehmensbereichen würden sich zudem positive Sondereffekte aus 2017 in 2018 nicht in gleicher Höhe wiederholen. Für den Unternehmensbereich Erneuerbare Energien wird eine stabile Entwicklung erwartet.
Das bereinigte Nettoergebnis des Konzerns wird aus heutiger Sicht 2018 bei über 1,1 Mrd. Euro liegen und damit niedriger ausfallen als 2017 (über 1,2 Mrd. Euro). Für die Dividende legt innogy weiterhin eine Ausschüttungsquote von 70 bis 80 Prozent des bereinigten Nettoergebnisses zugrunde. Um Wachstum voranzutreiben, plant innogy, die Investitionen für 2018 um mindestens 25 Prozent gegenüber dem laufenden Jahr auf über 3,0 Mrd. Euro zu erhöhen.
Innogy Gewinnanpassung für 2017
Die innogy SE hat heute zudem die Prognose für das laufende Geschäftsjahr 2017 nach unten korrigiert. Für das bereinigte EBITDA erwartet innogy nunmehr eine Größenordnung von rund 4,3 Mrd. Euro (zuvor: rund 4,4 Mrd. Euro) und ein bereinigtes EBIT von rund 2,8 Mrd. Euro (zuvor: 2,9 Mrd. Euro). Dies ist vor allem auf das anhaltend schwierige Marktumfeld im britischen Vertriebsgeschäft zurückzuführen. Hier reichten die Maßnahmen des laufenden Restrukturierungsprogramms nicht aus, um negative Markteffekte auszugleichen. Das bereinigte Nettoergebnis 2017 soll weiterhin bei über 1,2 Mrd. Euro liegen, wird diesen Wert voraussichtlich aber nicht wesentlich übertreffen, so innogy.
Quelle: IWR Online
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