24.05.2013, 17:11 Uhr

Kehrtwende: IEA sieht Deutschland auf einem guten Weg

Berlin – Es ist eine Abkehr von der bisherigen Position: Die Internationale Energieagentur (IEA) äußert sich positiv zur deutschen Energiewende. Im Rahmen des Länderberichts Deutschland 2013 stellt die IEA fest, dass Deutschland mit seinen Beschlüssen zur Energiewende auf einem guten Weg sei. Ausdrücklich hervorgehoben wird dabei das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) als sehr effektives Ausbauinstrument, das die Kosten für die Erzeugung erneuerbarer Energie in den letzten Jahren entscheidend gesenkt habe. Auch der Atomausstieg wird nun, anders als bislang, positiv beurteilt. Die Versorgungssicherheit in Deutschland hält die IEA demnach für gewährleistet, auch stünden hierzulande in den nächsten Jahren ausreichend Erzeugungskapazitäten bereit. Zuvor hatte die Organisation immer wieder vor den Folgen eines Atomausstiegs in Deutschland gewarnt, Probleme wurden vor allem beim Klimaschutz, der Versorgungssicherheit und den Strompreisen identifiziert.

BMWi sieht Deutschland auf gutem Weg

Der Staatssekretär im Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie, Stefan Kapferer: "Wir freuen uns, dass der neue vertiefte IEA-Länderbericht "Deutschland 2013" unsere energiepolitische Ausrichtung bestätigt. Wir wollen den Ausbau der Übertragungs- und Verteilnetze und die dazugehörigen Investitionen zügig umsetzen und setzen uns dafür ein, dass der Rechtsrahmen ausreichende finanzielle Anreize und Investitionssicherheit bereithält. Mit der dringend erforderlichen Reform des EEG wollen wir mehr Markt und Wettbewerb erreichen. Der weitere Zubau erneuerbarer Energien muss zudem stärker mit dem Netzausbau und der Versorgungssicherheit verzahnt werden. Um Versorgungssicherheit zu gewährleisten, bleiben auch aus unserer Sicht hocheffiziente Kohle- und Gaskraftwerke eine verlässliche und bezahlbare Energiequelle, auf die Deutschland nicht verzichten kann. Insgesamt ist es unser Ziel, die Kosten der Energiewende so niedrig wie möglich zu halten."

BEE: Herausforderungen mit Bedacht angehen

Auch der Bundesverband Erneuerbare Energien (BEE) äußerte sich zur Veröffentlichung. "Wir begrüßen die Abkehr der IEA von ihrer Kritik am Atomausstieg und ihre Erkenntnis, dass im Ausbau Erneuerbarer Energien ein hohes Potenzial für den Klimaschutz und den Wirtschaftsstandort Deutschland liegt", so BEE-Geschäftsführer Dr. Hermann Falk. "Die unaufgeregte Analyse einer so konservativen Organisation wie der IEA zeigt, dass die komplexen Herausforderungen, vor die uns die Energiewende stellt, mit Bedacht angegangen werden müssen." Schnellschüsse, wie sie nun manch einer im Zuge des Bundestagswahlkampfes fordere, seien nicht zielführend. Gleichzeitig mahne die IEA, dass die Kosten und auch die Vorteile der Energiewende gleichmäßig und fair verteilt werden müssten, insbesondere mit Blick auf die Befreiung von Industrieunternehmen.

Neue Energiewende? EU-Rat soll für billigere Energie sorgen


© IWR, 2013