26.11.2008, 11:24 Uhr

Nationale Strategiekonferenz - Deutschland soll Leitmarkt für Elektromobilität werden

Berlin - Die Bundesregierung erstellt zurzeit einen auf zehn Jahre angelegten Nationalen Entwicklungsplan Elektromobilität, der in Kürze dem Bundeskabinett vorgelegt wird. Eckpunkte dieses Plans werden derzeit (25./26. November) in Berlin bei der Nationalen Strategiekonferenz Elektromobilität vorgestellt und mit Fachleuten aus Industrie, Nichtregierungsorganisationen und Wissenschaft diskutiert.

1 Million. Elektrofahrzeuge bis 2020

Bis zum Jahr 2020 sollen eine Million am Stromnetz aufladbare Elektrofahrzeuge und sog. Plugin-Hybrid-Fahrzeuge auf deutschen Straßen fahren. Um das zu erreichen, will die Bundesregierung die Kräfte von Wirtschaft, Wissenschaft und Politik weiter bündeln und einen Katalog von Maßnahmen ergreifen, der von der Förderung der Batterieforschung bis hin zu Anreizen für die Markteinführung reicht. Damit soll Deutschland in den kommenden zehn Jahren zum Leitmarkt für Elektromobilität werden. Zudem soll dadurch nach den Zielen der Bundesregierung die internationale Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands sowie der Klimaschutz gefördert werden.

Neue Fahrzeugkonzepte und Komponenten erforderlich

Die Elektrifizierung des Antriebsstrangs erfordert allerdings neue Fahrzeugkonzepte und Komponenten für das Management von Energie und Leistung. Für die Einbindung von Batterien als Netzspeicher werden zudem intelligente Schnittstellen auf der Basis von Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) benötigt, die angepasst an Netzauslastung, Nutzerverhalten und Tarife die Be- und Entladung steuern. Bei Energiespeichern, Fahrzeugtechnik und Netzintegration sind daher noch beträchtliche Forschungs- und Entwicklungsanstrengungen erforderlich. Auch bei Normung und Standardisierung, Ordnungsrecht, Recycling sowie Aus- und Weiterbildung besteht aus Sicht des BMU Handlungsbedarf.

Rasche Markteinführung von hoher Bedeutung

Um die Potenziale der Elektromobilität ausschöpfen zu können, besteht nach BMU-Angaben das Interesse an einer beschleunigten Markteinführung. Im Vordergrund stünden dabei neuartige Kooperationen, beispielsweise von Automobilherstellern und Energieversorgern, die Entwicklung gesetzlicher Rahmenbedingungen sowie neuer technischer Standards bei Fahrzeug und Ladestationen, eine zukunftsweisende Raum- und Stadtplanung oder die Erprobung neuer Geschäftsmodelle.

Umsetzung der nationalen Strategie durch branchenübergreifende Kooperationen

Die Bundesregierung knüpft dabei nach BMU-Angaben an die bestehenden Programme zur Energie- und Verkehrsforschung an. Darüber hinaus sollen durch gemeinsame Anstrengungen von Wirtschaft und Politik Maßnahmen zur Förderung von Innovationen, Verknüpfung mit regenerativen Energiequellen, Steigerung der Nutzerakzeptanz sowie Marktvorbereitung und Markteinführung von Elektrofahrzeugen ergriffen werden. Die Umsetzung des Nationalen Entwicklungsplans Elektromobilität soll durch Initiativen zum branchenübergreifenden Austausch, zur Vernetzung und zum Wissenstransfer unterstützt werden. Von der Strategiekonferenz erwartet die Bundesregierung daher entscheidende Impulse und konkrete Anregungen für die Ausgestaltung des Arbeitsprogramms im Entwicklungsplan. An der Konferenz nehmen rund 400 Experten und Entscheidungsträger aus Automobil- und Zulieferindustrie, Energiewirtschaft, Batterieforschung, IKT-Branche, Umweltverbänden sowie Politik und Verwaltung teil.

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