20.08.2014, 10:47 Uhr

Neues Geschäftsmodell: Baywa r.e. verpachtet PV-Anlage

München - Baywa r.e. hat eine Photovoltaik(PV)-Anlage auf der Werkshalle des AGCO/Fendt Traktorenwerks in Marktoberdorf realisiert und finanziert. Das Neue daran: Baywa r. e. verpachtet diese Anlage an den Allgäuer Landtechnik-Hersteller.

Der komplette Strom wird für die Traktoren-Produktion vor Ort genutzt. Mit der Inbetriebnahme der Anlage im Allgäu hat somit ein neues Geschäftsmodell von BayWa r.e. Premiere: Industrie- und Gewerbebetriebe können PV-Anlagen auf eigenen Gebäuden pachten.

Pächter machen sich unabhängiger von der Strompreisentwicklung

"Unternehmen haben so die Möglichkeit, eigenerzeugten Solarstrom zu nutzen, ohne selbst zu investieren. Das Unternehmen kann sich auf das Kerngeschäft konzentrieren – und trotzdem von den Vorteilen des PV-Stroms profitieren", sagt Roland Schuler, Vorstand der Baywa AG. Die Pächter können sich ein Stück weit unabhängig machen von der Strompreisentwicklung und leisten einen Beitrag zur Energiewende inklusive einer entsprechenden CO2-Einsparung.

Anlagenpachtvertrag mit fixer Laufzeit

"Fendt und Baywa gehen bereits seit knapp 80 Jahren gemeinsame Wege beim Vertrieb von Landtechnik. Schön, dass wir nun auf einem weiteren innovativen Feld zusammenarbeiten können", so Peter-Josef Paffen, Vice President und Vorsitzender der Geschäftsführung AGCO/Fendt. Die PV-Anlage auf der AGCO Produktionshalle hat eine Leistung von knapp 675 kW und soll pro Jahr etwa 760.000 kWh Strom erzeugen. Eigentümer der Anlage ist Baywa r.e., Betreiber die AGCO GmbH. Um die Anlage errichten zu können, hat Baywa r.e. einen Dachnutzungsvertrag mit der Fendt Immobilien GmbH geschlossen. Für die Nutzung der PV-Anlage seitens AGCO wurde ein Anlagenpachtvertrag mit fixer Laufzeit vereinbart.

Rekord: Anlage in 22 Tagen errichtet

Die Anlage wurde laut Baywa r.e. in Rekordzeit realisiert: Vom Vertragsschluss bis zum Netzanschluss seien gerade einmal 22 Tage vergangen. Das Solarkraftwerk ist noch Ende Juli ans Netz gegangen, also vor Inkrafttreten des reformierten Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG). Das bedeutet, dass keine EEG-Umlage für den Eigenverbrauch zu entrichten ist. "Aber auch unter den geänderten Rahmenbedingungen des EEG seit ersten August ist das Pachtmodell ein Modell mit Zukunft – die Energiewende vor Ort geht damit Stück für Stück weiter", so Matthias Taft, Vorsitzender der Geschäftsführung von BayWa r.e.

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