13.08.2015, 16:47 Uhr

Offshore-Industrie: Siemens leistet Unterschrift für Windkraft-Fabrik Cuxhaven

Geplanter Fabrik-Standort in Cuxhaven (Grafik: Siemens)

Cuxhaven - Die Bekanntgabe der Standortentscheidung des Technologie-Konzerns Siemens, in Cuxhaven rund 200 Mio. Euro in eine neue Offshore-Windenergieanlagen-Fabrik zu investieren, hat nicht nur das Hafenstädtchen, sondern auch die gesamte nationale Offshore- und Windenergie-Branche elektrisiert. Nun haben die Verantwortlichen im Rahmen einer Unterschriftszeremonie den Entschluss endgültig besiegelt.

An der Hafenkante bei dem für die Fabrik vorgesehenen Gelände im östlichen Hafengelände unterschreiben der Oberbürgermeister der Stadt Cuxhaven, Ulrich Getsch (parteilos), und Markus Tacke, CEO der Siemens Windpower and Renewables Division, eine Urkunde über das vereinbarte Projekt. Olaf Lies (SPD), niedersächsischer Minister für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr und der Vorsitzende des Vorstandes der Siemens AG, Joe Kaeser, fungieren als Zeugen. Sie beschreiben nochmals die Bedeutung dieser Entscheidung.

Wirtschaftsminister Lies: Offshore-Branche fungiert als Jobmotor

Kaeser unterstreicht die Bedeutung des Standorts: "Heute ist ein großer Tag für die deutsche Industrie, für die Nordsee-Region, für den Standort Deutschland. Das Werk für Offshore-Windturbinen, das wir hier errichten werden, ist ein Musterbeispiel für das Zusammenspiel von Politik und Wirtschaft." Im Hinblick auf die bis zu 1.000 Mitarbeiter des Werks und die zu erwartenden sekundären Beschäftigungseffekte bei Zulieferern betont Wirtschaftsminister Lies in seiner Ansprache: "Siemens bringt frischen Wind an die niedersächsische Küste, und mit Cuxhaven an einen Ort, der sich mit Wind auskennt. Das ist kein Zufall! Ganz besonders freue ich mich darüber, dass die Offshore-Branche als Jobmotor für den Norden fungiert - daran haben wir immer geglaubt und intensiv gearbeitet."

Manager Tacke vom weiteren Wachstum im Windenergie-Sektor von Siemens überzeugt

Für Windkraft-CEO Tacke haben eine Reihe wirtschaftlicher Gründe zur Entscheidung für Cuxhaven beigetragen: "Nach umfassenden Vorarbeiten schlagen wir ein neues Kapitel auf: Wir sind davon überzeugt, dass unser Geschäft weiter wachsen wird, und diese zusätzliche Kapazität ist sehr wichtig für uns. Siemens investiert dort, wo wir Wachstumschancen sehen. Und wir sehen Deutschland und Nordeuropa als dynamische Wachstumsmärkte."

Oberbürgermeister Getsch will die Ansiedlung nun tatkräftig unterstützen: "Cuxhaven wird die Zeit nutzen, um bis zur Eröffnung 2017 beispielsweise bei der Qualifizierung von Fachkräften und bei der noch benötigten Infrastruktur perfekte Startbedingungen zu schaffen."

Unterschriftenzeremonie, sitzend von links: Cuxhavens Oberbürgermeister Dr. Ulrich Getsch und Markus Tacke, CEO der Siemens Windpower and Renewables Division, stehend von links: Niedersachsens Wirtschaftsminister Olaf Lies und der Siemens-Vorstandsvorsitzende Joe Kaeser (Foto: Siemens)

Offshore-Industrie: Ausbau sorgt für Branchenwachstum

Dabei sorgt die Offshore-Windindustrie nicht nur in den Küstenregionen Deutschlands für neue Investitionen und Arbeitsplätze. Insgesamt wurden in Deutschland 2014 etwa 1,9 Milliarden Euro in diesem Bereich umgesetzt, rund 19.000 Menschen haben in der Offshore-Windindustrie bislang einen Job gefunden. Eine Sprecherin des VDMA Power Systems erklärte gegenüber IWR Online, dass diese Arbeitsplätze in ganz Deutschland zu finden sind. Denn ein großer Teil der Investitionen in einen Offshore-Windpark würde auf die Lieferkette wie Schiffbau, Netztechnik, Gründungstechnik und weitere mehr entfallen. Die Offshore-Windenergie habe inzwischen eine industriepolitisch relevante Größe erreicht. Und: Sie wächst derzeit rasant weiter. Die Branche geht davon aus, dass allein im Jahr 2015 zu den rund 1.050 Megawatt (MW) Offshore-Leistung, die Ende 2014 bereits am Netz waren, weitere 2.250 MW hinzukommen werden.

Quelle: IWR Online
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