05.11.2014, 12:01 Uhr

Phoenix Solar senkt Jahresprognose und verliert Vorstandschef

Sulzemoos – Der Photovoltaik-Spezialist Phoenix Solar hat seine Umsatz- und Ergebniserwartung für das Gesamtjahr deutlich nach unten korrigiert. Geplante neue Geschäftsmodelle für Eigenheime in Deutschland begräbt Phoenix Solar endgültig. Zudem wird der Vorstandsvorsitzende Dr. Bernd Köhler seinen Ende 2014 auslaufenden Vertrag nicht verlängern.

Die weitere Unternehmens-Finanzierung für 2015 hat sich Phoenix Solar gesichert. Doch die Aktie gibt nach. Das Wertpapier von Phoenix Solar fällt im Börsenhandel am Mittwoch bislang um 1,5 Prozent auf 1,96 Euro (Stand: 11:44 Uhr). Im Februar 2013 hatte die Phoenix Solar AG eine strategische Neuausrichtung des Konzerngeschäfts auf die Wachstumsregionen in den USA und Asien vollzogen. Weiterer Kern der Neuausrichtung war die Einstellung des aus Deutschland heraus betriebenen Handels- und Projektgeschäfts in der damaligen Form.

Phoenix rechnet nun mit Ebit-Verlust

Das Unternehmen geht davon aus, im Geschäftsjahr 2014 Umsatzerlöse in Höhe von 45 bis 55 Mio. Euro zu erzielen und ein operatives Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) von etwa minus 3 bis minus 4 Mio. Euro erwirtschaften zu können. Zuletzt waren Umsätze von rund 70 bis 100 Mio. Euro (2013: 141,2 Mio. Euro), bei einem Ebit zwischen 0 und 3 Mio. Euro (2013: -1,4 Mio. Euro) erwartet worden.

Allerdings hat sich die Auftragslage nach Angaben des Unternehmens seit Ende des dritten Quartals erstmalig wieder verbessert. Eines der größten Projekte ist der Auftrag zum Bau eines Photovoltaik- Kraftwerks in den USA mit einer Gesamtkapazität von 32,1 Megawatt (MW). Die Aufträge werden allerdings zum überwiegenden Teil erst im kommenden Geschäftsjahr umsatzwirksam.

Kein neues Residential-Geschäft in Deutschland

In dieser Prognose ist der Verkauf des europäischen O&M-Geschäfts sowie Aufwendungen für weitere Restrukturierungsmaßnahmen enthalten. Im Rahmen der revidierten Unternehmensplanung wurde beschlossen, die Pilotphase zur Umsetzung neuer Geschäftsmodelle im Bereich Eigenheime (Residential) in Deutschland zu beenden.

Finanzierung steht bis September 2016

Mit ihrem finanzierenden Bankenkonsortium hat die Phoenix Solar AG einen Vertrag abgeschlossen, durch den die bestehende Finanzierung bis zum 30. September 2016 verlängert wird. Hierbei handelt es sich um eine Finanzierung in Höhe von insgesamt rund 116 Mio. Euro, die sich aus einem Konsortialkredit in Höhe von knapp 93 Mio. Euro sowie weiteren bilateralen Cash- und Avallinien zusammensetzt.

Ende für den Vorstandsvorsitzenden

Nachdem die Restrukturierung und Neuausrichtung der Gesellschaft mit dem Schwerpunkt auf das internationale Projektgeschäft abgeschlossen und die Finanzierung bis 30. September 2016 verlängert ist, hat der Vorstandsvorsitzende Köhler mitgeteilt, dass er seinen am 31. Dezember 2014 auslaufenden Vertrag nicht verlängern wird.

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