31.10.2012, 15:27 Uhr

Photovoltaik-Vergütung in Deutschland sinkt bis Januar 2013 um 2,5 Prozent pro Monat

Bonn, Berlin - Die Bundesnetzagentur hat bekannt gegeben, dass die Einspeisevergütung für Solarstrom in Deutschland im Zeitraum November 2012 bis Januar 2013 jeweils zum Monatsersten um 2,5 Prozent sinken wird. Das bedeutet, dass die Vergütung für kleine PV-Anlagen im November 12,39 bis 17,90 Cent pro Kilowattstunde beträgt. Die Einspeisevergütung für PV-Anlagen nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) wird monatlich automatisch angepasst. Hierbei ist eine konstante Absenkung der Vergütungssätze um jeweils ein Prozent vorgesehen. Die Einspeisevergütung wird zusätzlich abgesenkt, wenn sich der Zubau oberhalb des im EEG festgelegten Korridors von 2.500 bis 3.500 MW pro Jahr bewegt. Die Absenkung erfolgt dabei stufenweise je nach Höhe der Überschreitung. Eine Unterschreitung des Zubaukorridors führt dagegen zu einer geringeren Absenkung bzw. Beibehaltung der Vergütung.

Homann: Zubau nach wie vor zu hoch

"Der Zubau von Photovoltaik-Anlagen ist nach wie vor hoch. Allein im September betrug dieser fast 1 GW. Für den zu betrachtenden Zeitraum wurde der gesetzlich vorgesehene Zubaukorridor, an dem sich die Vergütung des Stroms aus Photovoltaik-Anlagen bemisst, um rund 3,9 GW und damit mehr als das Doppelte überschritten", sagte Jochen Homann, Präsident der Bundesnetzagentur. Die Bundesnetzagentur ist für die Registrierung der nach dem EEG geförderten PV-Anlagen zuständig. Darüber hinaus ermittelt sie die neuen Einspeisevergütungen und veröffentlicht diese im Bundesanzeiger. "Die Festlegung erfolgt für das jeweilige Folgequartal und sichert so eine kontinuierliche Anpassung der Förderung an den zu erreichenden Zubaukorridor. Im Januar 2013 werden wir die Werte für das nächste Quartal veröffentlichen", erläuterte Homann.

BSW-Solar: PV-Anlagen belasten Strompreise kaum noch – Preisverfall für Module

Wie der Bundesverband Solarwirtschaft (BSW-Solar) erklärte, wird durch die wiederholte Absenkung und die bereits festgeschriebenen weiteren Kürzungen der Bau neuer Solarstromanlagen die Verbraucherstrompreise kaum noch beeinflussen. "Die Anschaffung einer Solarstromanlage bleibt auch in Zeiten zurückgehender Fördersätze weiterhin ökologisch sinnvoll und sehr oft auch wirtschaftlich attraktiv. Die Photovoltaik-Preise sind derzeit niedrig und die Produktionskosten von Solarstrom liegen inzwischen deutlich unter den Verbraucher-Stromtarifen. Damit wird der unmittelbare Eigenverbrauch selbst erzeugten Solarstroms immer interessanter", erläutert Carsten Körnig, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes Solarwirtschaft e.V. (BSW-Solar). Die Preise für Solarmodule sind im September 2012 weiter gesunken. Aktuell kosten beispielsweise herkömmliche kristalline Module aus Deutschland etwa 860 Euro/kW (August 2012: 880 Euro/kW). Im Januar 2011 lag der Preis noch bei 1.710 Euro/kW und hat sich seither etwa halbiert. Weltweite Überkapazitäten haben in den vergangenen Jahren zu einem massiven Preisverfall bei Solarmodulen geführt.


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