PriceWaterhouseCoopers: deutsche Beteiligung an Kyoto-Projekten gering
Hamburg/Berlin - Deutsche Unternehmen nutzen die projektbasierten Mechanismen Clean Development Mechanism (CDM) und Joint Implementation (JI) im Rahmen des Kyoto-Protokolls nicht im erwarteten Maße. Das ist das Ergebnis einer nun veröffentlichten Studie der PriceWaterhouseCoopers Corporate Finance Beratung GmbH (PwC).
Die Intention der flexiblen Mechanismen im Kyoto-Protokoll ist, dass Investoren aus Industrieländern in Entwicklungsländer oder anderen Industrieländern Klimaschutzprojekte durchführen und mit den damit gewonnenen Emissionsrechten ihren eigenen nationalen Minderungsverpflichtungen nachkommen können. Gleichzeitig sollen diese Projekte die Verbreitung von Know-How und Technologien zu unterstützen und einen Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung leisten.
Den Ergebnissen von PwC zufolge liegt der Anteil Deutschlands an den registrierten CDM-Projekten derzeit bei rd. 2,5 Prozent. Nur bei 13 von 515 CDM-Projekten ist Deutschland als Herkunftsland der Investoren verzeichnet. Die Anteile Großbritanniens (41 Prozent) und der Niederlanden (15,5 Prozent) liegen deutlich höher. Auch bei den JI-Projektbeteiligungen zeigt sich ein ähnliches Bild: da sind nur vier Projekte unter 161 mit einer direkten deutschen Beteiligung registriert. Auf der anderen Seite sind es zu fast 30 Prozent deutsche Unternehmen, die die CDM-Projekte unabhängig validieren.
Im Rahmen einer Umfrage bei Marktakteuren ist PwC der Frage nachgegangen, warum der Exportweltmeister Deutschland, der zudem der größte europäische Emittent von Treibhausgasen ist, sich so wenig an CDM/JI-Projekten beteiligt. Als häufigste Ursache für den geringen Anteil geben die Befragten Personen die Risikoaversion der Akteure innerhalb der Unternehmen an bzw. das generelle Prinzip deutscher Unternehmen, nicht als First-Mover in neuen Märkten zu agieren. Ein weiteres wichtiges Hindernis sei das Fehlen eines nationalen Aufkaufprogramms, wie es z.B. in den Niederlanden praktiziert wird. In einem nationalen Aufkaufprogramm übernimmt der Staat einen Teil der Risiken, die im Zusammenhang mit Klimaschutzprojekten stehen und unterstützt teilweise die Projektentwicklung. Als geringstes Hemmnis gaben die Befragten fehlende Finanzierungsquellen an.
Erforderlich für den Abbau von Hemmnissen betrachten einige Befragte eine längerfristige Planungssicherheit und damit die Kenntnis ihres zukünftigen Bedarfs an Emissionsrechten sowie eine Sicherheit über die Situation des CO2-Marktes nach Auslaufen des Kyoto-Protokolls nach 2012. Zusätzlich fordern die Unternehmen u.a. eine bessere Unterstützung speziell für Akteure ohne internationalen Hintergrund und Präsenz im Ausland. Einige fordern auch, CDM/JI als Wirtschaftsförderinstrument anzusehen, die Anerkennungsverfahren deutlich industriefreundlicher zu gestalten und administrative Hürden abzubauen.
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Quelle: iwr/29.06.07/
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