PV Ausbau in China und Europa 2021 auf Wachstumskurs
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Peking, China / Brüssel, Belgien - In China hat der Ausbau der Photovoltaik 2021 auf hohem Niveau weiter angezogen. In Europa verzeichnet die Solarbranche ihr bislang bestes Jahr.
Chinas Nationale Energieadministration (NEA) hat vorläufige nationale Statistiken zur Entwicklung des PV-Marktes im Jahr 2021 vorgelegt. Mit einem Marktwachstum von 10 Prozent übertreffen die Neuinstallationen im Jahr 2021 den guten Vorjahreswert. Auch in Europa legt der PV-Ausbau zu und erreicht ein neues Rekord-Niveau.
PV-Zubau in China überschreitet 2021 die 50 GW-Schwelle
Nach den offiziellen Zahlen der nationalen chinesischen Energiebehörde (NEA) wurden in China 2021 Photovoltaikanlagen mit einer Leistung von ca. 53.000 Megawatt (53 GW) neu installiert. Im Vergleich zum Vorjahr entspricht der Ausbau einem Anstieg um etwa 10 Prozent. Dabei überstieg der Anteil der dezentralen Anlagen mit rd. 29.000 MW zum ersten Mal einen Marktanteil von 50 Prozent. Der Großteil der dezentralen Anlagen entfällt mit 21.600 MW (21,6 GW) auf PV-Anlagen für Privathaushalte, was einem Wachstum gegenüber dem Vorjahr von 113 Prozent entspricht. Gut 7.500 MW an dezentralen PV-Kapazitäten entfallen auf gewerbliche und industrielle PV-Anlagen, was im Vergleich zum Vorjahr ein Anstieg um etwa 50 Prozent ist.
Insgesamt verfügt China Ende 2021 über PV-Stromerzeugungskapazitäten mit einer Leistung von nunmehr 306.000 MW (306 GW).
Mit Blick auf die weitere Entwicklung geht das chinesische Beratungsunternehmens Asia Europe Clean Energy Solar Advisory (AECEA) davon aus, dass 2022 aller Wahrscheinlichkeit nach das erste Jahr sein könnte, in dem auf nationaler Ebne keine staatliche Förderung mehr erfolgt. Hinsichtlich des erwarteten Anlagenzubaus verweist AECEA darauf, dass Anfang März während des jährlichen Nationalen Volkskongresses möglicherweise der lang erwartete 14. Fünfjahresplan für die Energieentwicklung offiziell veröffentlicht wird. Die AECEA-Schätzung für das Jahr 2022 wird vor diesem Hintergrund noch intern bearbeitet, aber chinesische Entscheidungsträger und Interessenvertreter der Branche hätten die Erwartungen bereits hochgeschraubt, so das Beratungsunternehmen.
Solarmarkt in Europa auf Rekordkurs
Beeindruckend sind auch die Zahlen zum Photovoltaik-Markt in Europa im vergangenen Jahr. Nach Schätzungen des europäischen Solarverbandes Solarpower Europe sind 2021 in der Europäischen Union (EU) rund 25.900 MW (25,9 GW) an neuer PV-Solarkapazität ans Netz gegangen, was einem Anstieg von 34 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht (2020: 19.300 MW). Damit hat die Branche in Europa 2021 ihr bislang bestes Jahresergebnis erzielt und den Rekord von 21.400 MW aus dem Jahr 2011 gebrochen. Insgesamt steigt die Solarleistung in Europa Ende 2021 mit dem aktuellen Jahreszubau auf 164.900 MW (164,9 GW).
Im Jahr 2021 haben 25 der 27 EU-Mitgliedstaaten Mitgliedstaaten mehr Solarenergie installiert als im Jahr zuvor. Dabei sind die Top-5-Märkte in der Europäischen Union gleichgeblieben. Wie 2020 so ist Deutschland dabei auch 2021 der wichtigste Solarmarkt Europas mit 5.600 MW an neu installierter PV-Kapazität. Darauf folgen Spanien (3.800 MW), die Niederlande (3.300 MW), Polen (3.200 MW) und Frankreich (2.500 MW).
Für den weiteren Ausbau der Photovoltaik in Europa geht der Branchenverband von einer positiven Entwicklung aus. Im wahrscheinlichsten mittleren Szenario prognostiziert der jüngste Solarpower Europe-Bericht, dass die europäische Solarenergie ihr starkes Wachstum fortsetzen und 2025 eine kumulierte Kapazität von rd. 328.000 MW (327,6 GW) erreichen wird. Das bedeutet, dass sich die EU-Solarflotte innerhalb von vier Jahren verdoppeln wird, ausgehend von der heute installierten Leistung. Bis zum Jahr 2030 könnte die Kapazität dann auf bis zu 672.000 MW (672 GW) steigen, so der Branchenverband.
Quelle: IWR Online
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