30.01.2014, 09:53 Uhr

Radioaktive Fukushima-Welle erreicht USA - Sorgen an der US-Westküste

Münster - Fast drei Jahre nach der Atomkatastrophe von Fukushima in Japan haben viele Menschen das Reaktorunglück schon fast wieder vergessen. Jetzt werden die USA und ihre Bürger an der US-Westküste von den Folgen des japanischen Kernkraft-Supergaus unfreiwillig wieder eingeholt.

Das US-Gesundheitsministerium hat bereits vorsorglich und kurzfristig Jod-Tabletten geordert. Der Grund ist eine großflächige radioaktive Welle, die nach einem langen Weg von Japan über den Pazifik auf die US-Küste zusteuert.

Wachsende Sorge vor radioaktiver Fukushima-Welle in den USA

In den USA nimmt die Sorge der Bürger zu, dass ein großer radioaktiver Wellenteppich in diesem Jahr den Westen der USA erreicht. Nach dem Fukushima-Reaktorunfall hatte Japan großes Glück, dass die riesige radioaktive Wolke mit dem Wind in Richtung Meer und nicht auf das Festland getrieben wurde. Diese Wolke ging großflächig über dem pazifischen Meer nieder, treibt nun in Richtung Westen auf die Westküste der USA zu und soll nach den Prognosen die amerikanische Küste in diesem Jahr noch erreichen.

US-Gesundheitsbehörde orderte bereits Millionen Jod-Tabletten

Die amerikanische Gesundheitsbehörde Department of Health and Human Services (DHHS) soll nach einem Bericht der US West Wire News bereits in einer öffentlichen Ausschreibung insgesamt 14 Millionen Tabletten mit 65 mg Potassium Iodid (Kaliumiodid)bestellt haben. Die kurze Lieferzeit bis 01. Februar 2014 lässt aufhorchen. Kaliumiodid oder auch Kaliumjodid genannt, wird bei Unfällen in kerntechnischen Anlagen verabreicht, damit die Aufnahme radioaktiven Jods in die Schilddrüse vermindert bzw. verhindert wird.

Fukushima-Hilfe: Bereits 51 US-Soldaten an Krebs erkrankt

Sie wollten nach dem Reaktorunglück in Fukushima helfen und bekamen Krebs: 51 US-Soldagten sind bisher erkrankt. Nach einem Bericht der „New York Post“ (IWR Online berichtete) lief nach dem Tsunami der Flugzeugträger „USS Ronald Reagan“ aus, um den Opfern der Atomkatastrophe zu helfen. Kurz nach der Ankunft war radioaktiv verseuchter Schnee auf das Deck gefallen und kontaminiertes Meerwasser in die Versorgungsleitungen des Schiffes geflossen. Die Folge: Soldaten waren damals einer Strahlenbelastung ausgesetzt gewesen, die 300 Mal höher war als der Wert, der als unbedenklich eingestuft wird.

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